An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Boxen bei ProSieben.
Kennen Sie eigentlich Susi Kentikian? Ober Sebastian Zbik? Jeder Sender hat bekanntlich die Stars, die er verdient – so steht Günther Jauch für RTL, Kai Pflaume für Sat.1 und Jürgen für RTL II. Susi Kentikian und Sebastian Zbik sind die neuen Hoffnungsträger von ProSieben: Junge Ausnahme-Boxer, deren Namen zwar nur leicht angeheitert wirklich über die Lippen gehen. Aber dennoch sollen sie den Sender aus dem Loch ziehen.
Am Freitag ist es bereits so weit: Die erste „ProSieben Fight Night“ geht an den Start und soll schätzungsweise so viele Menschen erreichen wie Kämpfe von Klitschko & Co. Blöd nur, dass man dafür lange Zeit noch keinen passenden Moderator gefunden hatte. Das Problem bei der Suche: Einige Moderatoren des Senders waren zu sehr beschäftigt mit dem Ansagen vergammelter Talkshow-Schnipsel, andere verstanden die Regeln nicht.
Da kam letztlich nur ein Mann in Frage, der selbst bereits im Ring stand, um den Titel im Fliegengewicht für sich in Anspruch nehmen zu können. Mit Stefan Raab hat ProSieben schließlich doch noch einen Moderator gefunden, der sich nicht zu schade ist, den nächsten Flop des Senders zu präsentieren. Kleiner Trost: Beim Blick auf die täglichen „TV total“-Quoten ist Raab bereits häufig Kummer gewöhnt.
Damit das Zuschauerinteresse doch nicht ganz so gering sein wird, wie zu befürchtet steht, bekommt Raab seine einstige Gegnerin Regina Halmich zur Seite gestellt. Fliegende Fäuste darf man zwar nicht erwarten, aber eines steht schon jetzt fest: Die Moderationen dürften interessanter werden als die Kämpfe selbst. Bleibt am Ende nur eine Hoffnung: Wenn schon die Fights nicht wirklich überzeugen sollten, gibt es – Raab sei Dank – wenigstens noch die Chance auf verbale Frontalangriffe.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.