«Hinter Gittern»

Nach mehr als 400 Folgen war Mitte Februar Schluss mit der Knastsaga bei RTL. «Hinter Gittern» fand auch im Nachtprogramm keine Zuschauer.

Über viele Jahre hinweg diente «Hinter Gittern» als regelmäßiger Quoten-Bringer. Allerdings bröckelten am Ende die Zuschauerzahlen deutlich – so deutlich, dass gar eine Verlegung ins Nachtprogramm folgte. Quotenmeter.de hat die Zahlen der letzten Staffel für Sie analysiert.

Der Auftakt am 18. September 2006 markierte gleichzeitig auch den Bestwert der letzten Staffel. Mit 3,68 Millionen Zuschauern erreichte die Episode „Teile und herrsche“ einen ordentlichen Marktanteil von 12,2 Prozent beim Gesamtpublikum. In der wichtigen Zielgruppe reichten 1,94 Millionen 14- bis 49-Jährige für 14,4 Prozent Marktanteil – auch das konnte in den folgenden Wochen und Monaten nicht überboten werden. Besonders dramatisch und wohl auch ausschlaggebend für das Aus der Serie: Kein einziges Mal lag «Hinter Gittern» in diesem Fernsehjahr über dem Senderschnitt, nie wurde bei den Werberelevanten die 2-Millionen-Marke geknackt.


Schon eine Woche nach der Staffel-Premiere ging es nach unten: Nur noch 12,7 Prozent der jungen Zuschauer entschieden sich für die Knastserie mit Katy Karrenbauer. Insgesamt sank die Zuschauerzahl binnen Wochenfrist um fast eine halbe Million. Den Tiefpunkt der Primetime-Ausstrahlungen gab es jedoch erst weitere sieben Tage später: Am 02. Oktober sahen lediglich 2,47 Millionen Bundesbürger zu, was beim Gesamtpublikum für einen indiskutablen Marktanteil von 8,1 Prozent reichte. Selbst bei den 14- bis 49-Jährigen blieb man mit nur 9,9 Prozent im einstelligen Bereich.

Zwar lag «Hinter Gittern» daraufhin wieder konstant über der 3-Millionen-Marke, doch RTL konnte keineswegs zufrieden sein mit den Quoten seiner einstigen Erfolgsserie. Nach «Wer wird Millionär?» verabschiedete sich auch weiterhin mehr als die Hälfte des Publikums vom Programm des Kölner Senders. Bei den Werberelevanten ging es ebenfalls konstant schwach weiter: Marktanteile zwischen 12 und 13,5 Prozent waren die Folge. Am 20. November folgte dann das Ende um 21:15 Uhr: Nur 11,6 Prozent der jungen Zuschauer wollten an diesem Abend die letzte Folge sehen, insgesamt waren 3,17 Millionen Menschen dabei. Hier betrug der Marktanteil enttäuschende 9,9 Prozent.

Zwei Wochen später meldete sich «Hinter Gittern» dann erst um 01:10 Uhr – wie erwartet gingen durch die Wechsel 90 Prozent der Zuschauer verloren. Nur noch 330.000 Fernsehzuschauer schalteten ein, der Marktanteil lag bei 9,5 Prozent. In der umworbenen Zielgruppe stimmten die Marktanteile auch weiterhin nicht: Wieder mal kam die RTL-Serie nur auf 11,7 Prozent. Sieben Tage später gab es dann jedoch einen kleinen Aufschwung: 0,30 Millionen 14- bis 49-Jährige bedeuteten diesmal 14,1 Prozent Marktanteil – den Machern dürfte das jedoch inzwischen bereits egal gewesen sein.


Das Aus war entschieden und auch das Publikum hatte offenkundig keine Lust mehr auf die Knastgeschichten. In der Zielgruppe lag «Hinter Gittern» nach dem quotenschwachen Kulturmagazin häufig im einstelligen Bereich – insgesamt sowieso. Auch die letzte Folge sorgte nicht für Abwechslung: Lediglich 290.000 Bundesbürger sahen in der vergangenen Woche das Ende der RTL-Serie. Bei den Werberelevanten betrug der Marktanteil schwache 9,2 Prozent – ein leiser Abschied des einstigen Zuschauerhits.

Die komplette Staffel brachte es im Durchschnitt auf 1,78 Millionen Zuschauer und 9,7 Prozent Marktanteil. In der umworbenen Zielgruppe schalteten 930.000 Menschen ein, was hier für nur 11,6 Prozent Marktanteil reichte. Allerdings: Durch die nächtlichen Ausstrahlungen sind die Zuschauerzahlen stark verfälscht – die Marktanteile zeigen allerdings durchaus das schwache Niveau der letzten Staffel.