«Kreis runde Sache»: Pauli, Muschi & Co.

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Zoo-Dokus.

Spätestens seit Daniel Küblböcks Bad in der australischen Kakerlaken-Wanne sind Tiere im Fernsehen der absolute Renner. Schon lustig, wie die kleinen Biester krabbeln. Einfach süß – ein Spaß für Jung und Alt. Wie gut Tiere ankommen, hat man jedoch besonders bei ARD und ZDF bemerkt. Tagtäglich füllen beide Sender gefühlte 19 Stunden mit Dokus aus anständigen deutschen Zoos.

Da wird gezeigt, wie einem Papagei die Nägel geschnitten werden oder – wenn’s für zwischendurch mal eine Actionszene braucht – wie ein Elefant seinem Pfleger auf die neuen Dockers kackt. Da geht dem 76-jährigen Zuschauer, liebevoll nach dem eigenen Pflegepersonal rufend, das Herz auf! Gute Unterhaltung im Nachmittagsprogramm ist somit garantiert.

Nur allmählich fragt man sich doch, welche Zoos in Deutschland noch nicht von Kamerateams überfallen wurden. Die Öffentlich-Rechtlichen denken nun bereits über Alternativen nach. In „Pauli, Muschi & Co.“ soll der Alltag von Mega-Ministerpräsident Edmund Stoiber demnächst rund um die Uhr gefilmt werden. CSU-Kollege Seehofer forderte bereits seine eigene Reihe mit dem Titel „Kabinett, Kuckuckskinder & Co.“

Besonders zeitgemäß will sich aber mal wieder das ZDF präsentieren. Die Mainzer haben schon die besten Korrespondenten beauftragt, um für die neue Serie „Fidel, Folter & Co.“ aus Guantanamo zu berichten. Hier schließt sich dann auch wieder der Kreis: Im amerikanischen Lager auf Kuba sollen die Inhaftierten schließlich häufig wie Tiere im Zoo behandelt werden.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.