RTL II und sein Vorabend. Gerade in letzter Zeit hat der Münchner Sender um diese Zeit nichts mehr zu lachen gehabt. Die Real-Life-Soap «Big Brother» läuft zwar weiterhin überdurchschnittlich, der Trend zeigt jedoch nach unten. In den Stunden zuvor versuchte es der Sender zuletzt mit Sitcoms – über dem Senderschnitt liefen davon aber nur wenige.
Deshalb schickte man nun «KTI» ins Rennen, jene Serie, deren Pilotfilm bereits bei Sat.1 lief, dort aber nicht verlängert wurde. Vorerst sind 30 Episoden geplant, eine Fortsetzung dürfte angesichts der Quoten jedoch sehr fraglich sein. Zum Start schalteten nur 0,36 Millionen Menschen ein, der Marktanteil betrug bei allen Zuschauern magere 1,7 Prozent. Nur unwesentlich besser sah es bei den 14- bis 49-Jährigen aus: Mit 3,3 Prozent war das Format meilenweit vom eigentlichen Senderschnitt entfernt.
Und es ging noch schlimmer: Das eigentlich vom Look her gar nicht so schlecht aussehende Format verlor Zuschauer: Zwar nur wenige, aber bei so niedrigen Zahlen tut auch das weh. So waren am Dienstag nur noch 0,35 Millionen Menschen im Schnitt dabei – 1,6 Prozent Marktanteil wurden bei den Zusehern ab drei Jahren gemessen, in der Zielgruppe waren es 3,1 Prozent.
Ein Aufwärtstrend war am Mittwoch zu erkennen, 400.000 Menschen schalteten durchschnittlich ab 18.30 Uhr zum Münchner TV-Kanal (1,9 %). Mit 3,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe nahm man zumindest die 4-Prozent-Hürde erstmals in Angriff. Als Katastrophe konnte man jedoch die Zahlen am Donnerstag beschreiben. Anstelle eines weiteren Aufschwungs, folgte der kapitale Absturz: Nur noch 310.000 Menschen verfolgten das Format im Schnitt. Der Marktanteil betrug schwindend geringe 1,5 Prozent, in der Zielgruppe waren es rund drei Prozent. Damit ist RTL II um diese Zeit nur noch leicht besser als das DSF.
Um die muntere Quoten-Achterbahn-Fahrt abzurunden, stellte «KTI» am Freitag mal eben einen neuen Rekord auf. Am letzten Tag der Woche lief es wieder deutlich besser, 440.000 Bundesbürger sahen die fünfte Folge des Formats. Erstmals übersprang die Serie die Zwei-Prozent-Hürde – das gibt Grund zur Hoffnung, getreu dem Motto: Unter den Blinden ist der Einäugige König. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam man auf 4,3 Prozent Marktanteil und lag damit weiterhin deutlich unterhalb des Senderschnitts.
Dieser beläuft sich im aktuellen Fernsehjahr auf 3,8 Prozent bei allen Zuschauern und auf 6,1 Prozent in der Zielgruppe. «KTI» verfehlt beide Werte deutlich. In der ersten Woche verfolgten durchschnittlich 1,7 Prozent ab drei Jahren die Sendung, bei den 14- bis 49-Jährigen waren es 3,5 Prozent. Einen kleinen Grund zur Hoffnung gibt es dennoch: Die Kurve zeigt klar nach oben, ob sie aber so deutlich nach oben zeigt, dass aus den 4,3 Prozent vom vergangenen Freitag zeitnah 6,3 Prozent oder mehr werden, ist allerdings fraglich.