Im Jahr 2007 dreht sich das Karussel am Polit-Talk-Himmel. Christiansen geht, Anne Will kommt und Frank Plasberg wechselt vom WDR zur ARD. Genau die letzte Personalie sorgte in den vergangenen Wochen für Unruhe. Den besten Sendeplatz am Mittwoch oder Donnerstag versprachen die Macher des Ersten Deutschen Fernsehens dem mit einem Grimme-Preis ausgezeichneten Talker. Ein Polittalk am Donnerstag im Ersten?

Soweit wird es nun aber wohl nicht kommen. Das ZDF gab am gestrigen Montag überraschend einige Neuerungen in seiner Politsendung bekannt. Dabei ändert sich nicht nur der Name. Aus «Berlin Mitte» wird künftig «Maybrit Illner». Mit der Titeländerung geht auch ein neues Studio einher, ein Studio, in dem sich die Moderatorin künftig freier bewegen soll. Nicht nur Gespräche mit denen sich auf der Bühne befindenden Gästen sollen ab Donnerstag möglich sein, sondern auch kurze Diskussionen mit dem Publikum. Maybrit Illner hat außerordentlich hohe Kompetenz- und Sympathiewerte", erläutert ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. "Sie ist Gesicht, Herz und Hirn dieser Sendung. Fast alle Zuschauer kennen und schätzen die Moderatorin Maybrit Illner,nachweisbar weniger können etwas mit dem Namen 'Berlin Mitte’anfangen. Insofern passen wir den Titel der Sendung nun denRealitäten an."
Auch das „Plasberg-Konzept“ aus «Hart aber fair» scheint man übernehmen zu wollen. Nach dem Relaunch soll Illner künftig kurze Einspieler oder Grafiken verwenden können. Insgesamt wolle man flexibler sein, heißt es seitens der Redaktion. Am Rande wurde die Sendung von 45 Minuten nun auch offiziell auf eine volle Stunde Laufzeit verlängert. Dies ist allerdings nicht wirklich erwähnenswert, da die Länge der Sendung bereits in den vergangenen Wochen regelmäßig 55 Minuten betrug. «Johannes B. Kerner» startet demnach nun auch offiziell erst um 23.15 Uhr. Wir bekommen mehr Spielraum - und wollen ihnnutzen", sagt Maybrit Illner. "Es reicht schon seit geraumer Zeitnicht mehr, die Welt im gesetzten Halbrund mit lauter Mandatsträgernzu diskutieren."