Die Kritiker

«Pfarrer Braun: Ein Zeichen Gottes»

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Story:
Bischof Hemmelrath versetzt Pfarrer Braun ausgerechnet nach Franken, was für ihn die Höchststrafe ist. Ein wundersames Jesusbild an einer Felswand, das blutige Tränen weint, lockt Pilger, Gläubige und Esoteriker aus aller Welt in das verschlafene Örtchen Kursdorf. Kein Wunder, dass die Kirche da gähnend leer bleibt. Braun will diesem Wunder auf den Grund gehen – und entdeckt dabei sogleich eine Leiche. Der ebenso bekannte wie ungeliebte Lokalreporter starb gewiss keines natürlichen Todes. Aber warum hat seine Leiche Stigmata an Händen und Füßen? Verdächtig sind der windige Devotionalienhändler Treulieb, der Jesu’ Tränen in kleine Fläschchen abfüllt, und der umtriebige Tourismusmanager Bernhardt „Bernie“ Kammler, der das Wunder vermarkten will.

Aber auch der allzu fromme Laienprediger Ruprecht Krahl ist Braun nicht ganz geheuer. Zu allem Überfluss erscheint Bischof Hemmelrath, ein Experte für übersinnliche Erscheinungen, der durch die offizielle Bestätigung des Wunders von Kursdorf endlich seine Berufung in den Vatikan erhofft.

Darsteller:
Ottfried Fischer («Der Bulle von Tölz») ist Pfarrer Braun
Hans-Michael Rehberg («(T)Raumschiff Surprise – Periode 1») ist Bischhof Hemmelrath
Matthias Matz («Schmetterlinge im Bauch») ist Conrath Haffner
Jürgen Tarrach («Neger, Neger, Schornsteinfeger») ist Ruprecht Krahl
Martin Glade («Auf Herz und Nieren») ist Bernie Kammler

Kritik:
So viel vorne weg: Die neueste Episode aus der Filmreihe «Pfarrer Braun» weist erhebliche Mängel auf: So ist es für einen Krimi eigentlich schon fast tödlich, dass in den ersten 60 Minuten nur äußerst selten ein Hauch von Spannung auftaucht. Vielmehr ist die Fischer’sche Gemütlichkeit gepaart mit ein paar spärlich gesäten Witzchen zu sehen.

Zu loben ist Jürgen Tarrach, der als außergewöhnlicher Prediger glänzt. Zu schade aber, dass erfahrene Krimiseher schon beim ersten Auftauchen wissen, dass es mit seiner Figur etwas Besonderes auf sich haben muss. Schließlich ist es bei solchen Produktionen fast immer so, dass der prominenteste Darsteller am Ende auch erheblich an der Aufklärung des Falles beteiligt oder sogar selbst der Mörder ist.

Ottfried Fischer hingegen spielt so, wie er alle Rollen spielt. Dass es sich hierbei um den Pfarrer Braun und nicht um Benno Berghammer dreht, merkt der Zuschauer eigentlich nur an dem veränderten Outfit Fischers. Er selbst rattert seine Texte fast ohne Gefühlsregung herunter – aber genau das ist es ja, was den Menschen am Schauspieler Ottfried Fischer gefällt. Er verleiht dem Format somit noch einen Tick mehr Gemütlichkeit.

Zugegeben: Bis zu einem gewissen Punkt verleiht dies dem Format auch seinen Charme – insgesamt wäre etwas mehr Drive aber durchaus wünschenswert. Etwas zu penetrant wird Brauns Gläubigkeit ins Bild gerückt: Schön und gut, schließlich ist er Pfarrer, dessen Monologe mit Gott wirken jedoch leicht hölzern und in jedem Fall aufgesetzt.

Kleiner Hinweis für alle Zuschauer am Donnerstag: Überdurchschnittlich oft wird das Wort „stigmatisieren“ verwendet – es verkommt teilweise sogar zu einem leichten Running-Gag, wie es scheint. Da dies am Ende nicht ganz unwichtig ist, sei hier gesagt, dass „stigmatisieren“ nichts weiteres als „brandmarken“ heißt. Es wird abgeleitet vom Wort „Stigmatisation“, dem Auftreten der Wundmale Christi bei einem Menschen.

Die ARD zeigt «Pfarrer Braun: Ein Zeichen Gottes» am Donnerstag, 27. März 2007, um 20.15 Uhr. Zwei weitere Filme folgenden in den darauf folgenden Wochen.

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