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Bereits vor der Amtsübernahme – als noch Fritz Pleitgen die Fäden in der Hand hielt – sorgte sie für einigen Wirbel. So war es durchaus verwunderlich, warum sie arg deftige Töne in Richtung Günther Jauch schickte. Noch vor dessen Entschluss, nicht zur ARD zu wechseln, forderte die 56-Jährige, ein ARD-Gesicht solle nicht auch bei einem privaten Sender zu sehen sein.
Sätze, die für Unruhe sorgten. Dass sie das nur machen konnte, weil sie noch nicht richtig im Amt war, ist klar. Und so ist es wenig verwunderlich, dass sie in der vergangenen Woche ruhigere Töne anstrebte, als sie die Entscheidung der ARD-Verantwortlichen zum neuen Mittwoch kommentierte. „Ich freue mich, dass Frank Plasberg ins Erste kommt. Er ist ein herausragender Moderator, der zu Recht mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Seine Sendung belebt die politischen Debatten in Deutschland. Mit dem Wechsel von «Hart aber fair» ins Erste stellt die ARD erneut ihre hohe Informationskompetenz unter Beweis,“ so Piel.
Lob bekam Monika Piel auch von NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers im Rahmen des Festaktes zur Amtsübergabe: Ein Ruf wie ein Donnerhall eile ihr voraus „Klar ist Frau Piel: Sie kennen den WDR wie ihre Westentasche. Und sie bringen nicht nur langjährige journalistische Erfahrung mit, sondern auch eine betriebswirtschaftliche und juristische Ausbildung. Nach Ihrer Wahl zur Intendantin haben Sie gesagt, dass Sie sich besonders um die Herausforderungen kümmern wollen, die sich aus der digitalen Revolution ergeben“, so Rüttgers.
Piel selbst – von der Zeit kürzlich als „die starke Frau des Westens“ bezeichnet, hat viel zu tun in der kommenden Zeit. Seien es die Verhandlungen der Fußballrechte der Europameisterschaft 2008 oder die schon von Jürgen Rüttgers angesprochene Digitalisierung. Piel scheut dies aber nicht, genauso wenig wie sie Kontroverse bezüglich ihrer Äußerungen rund um Günther Jauch gemieden hat.