Die Kritiker

«Pfarrer Braun: Braun unter Verdacht»

von
Story:
Pfarrer Braun übernimmt eine ehrenvolle Aufgabe: Als geistliches Oberhaupt soll er im Benediktinerinnenstift den Ritus der Ewigen Profess begleiten, das feierliche Treuegelöbnis der Novizinnen gegenüber Gott und ihrer Ordensgemeinschaft. Doch die bevorstehende Zeremonie wird von merkwürdigen Vorkommnissen überschattet. Der aufdringliche Privatdetektiv Hermann Rammstet schnüffelt überall herum und fotografiert sogar Brauns Messner Armin.

Als Braun Armin nachts bei einem heimlichen Liebestreffen an der Klostermauer beobachtet, findet er Rammstet tot mit einem Messer im Rücken. Da Braun die Leiche als Erster entdeckt, wird er prompt für den Mörder gehalten und wandert in Untersuchungshaft. Nur dank einer Kaution von 50.000 Euro aus der Kirchenschatulle wird der inzwischen einschlägig bekannte Hobbyermittler wieder auf freien Fuß gesetzt. Braun soll jetzt sogar in höchstem Auftrag ermitteln. Bischhof Hemmelrath erlaubt ihm das „Kriminalisieren“ und hat gar selbst einen Verdächtigen.

Darsteller:
Ottfried Fischer («Der Bulle von Tölz») ist Pfarrer Braun
Hansi Jochmann («Die Manns»)
Antonio Wannek ist Armin
Hans-Michael Rehberg («(T)Raumschiff Surprise – Episode 1») ist Bischhof Hemmelrath
Gilbert von Sohlern («Hilfe, die Familie kommt!») ist Priester Mühlich
Peter Heinrich Brix («Großstadtrevier») ist Kommissar Geiger
Anna Maria Mühe («Meine böse Freundin») ist Novizin Anna

Kritik:
All das, was man dem ersten der drei neuen «Pfarrer Braun»-Filme vorwerfen konnte, wurde im dritten Teil behoben. Kurzum: Den Machern ist ein wunderbarer 90-Minüter gelungen, der eigentlich so schnell gar nicht vorbeigehen sollte. Guido Braun, der sich in Franken noch immer nicht wirklich wohl fühlt, erlebt diesmal sein blaues Wunder, wird er doch des Mordes an einem Privatdetektiv bezichtigt.

Genau diese Konstellation sorgt für jede Menge Aufregung unter den bekannten Gesichtern. Bischhof Hemmelrath beispielsweise zahlt sogar die Kaution und ermutigt den schwerfälligen Geistlichen zum „Kriminalisieren“. Dass klischeehaft der „böse und hinterhältige Staatsanwalt“ eingebaut wurde, sei den Machern an dieser Stelle verziehen. Dass das Buch eine Laufzeit von 90 Minuten nicht trägt, fällt auf den ersten Blick nicht wirklich auf. Erst der, der die Lösung kennt und den Werdegang dorthin reflektiert, wird feststellen, dass die Macher einige Mühen gehabt haben müssen, um so viel Zeit zu füllen.

Während des Falles fällt dies jedoch nicht auf – zu viele kleine Scharmützelchen und Nebensächlichkeiten lenken ihre Aufmerksamkeit auf sich – aber im positiven Sinne. Nur an der Auflösung der Geschichte hapert es sehr deutlich. Mit ein bisschen mehr Finesse hätte man der Story einen würdigeren Abschluss schenken können.

Nach den drei gezeigten Episoden ist nun erst einmal wieder Pause – im Jahr 2008 zeigt die ARD vermutlich weitere Folgen um «Pfarrer Braun», Bischhof Hemmelrath und die anderen Figuren, die Fans der Reihe lieb gewonnen haben. Alles in allem beschert die ARD den Zuschauern am Donnerstagabend einen sehr gelungenen Abschluss der diesjährigen Folgen.

Die ARD zeigt «Pfarrer Braun: Braun unter Verdacht» am Donnerstag, 12. April 2007, um 20.15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/19595
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