Ungewöhnlich ist sie allemal – die neue ZDF-Krimiserie «KDD», die man im Winter/Frühjahr am Freitagabend ausstrahlt. Ein grundlegendes Interesse an den freitäglichen ZDF-Krimis ist in jedem Fall vorhanden. Den meisten ZDF-Zuschauern war das neue Format dann aber wohl zu „anders“.
Die Auftaktfolge holte in jedem Fall starke Reichweiten: Über 4,5 Millionen Bundesbürger verfolgten den Auftakt und beschertem dem ZDF damit über 15 Prozent Marktanteil. Gerade bei den Jungen sah es stark aus: 9,3 Prozent Marktanteil wurden gemessen. Dass man am Ende fast eine Halbierung der Zahlen feststellen kann, ist kein gutes Zeichen. Schon eine Woche später, als die zweite Folge über die Bildschirme flimmerte, ließ das Interesse spürbar nach. Nur noch knapp vier Millionen Menschen sahen zu – der Marktanteil fiel auf 12,2 Prozent herab. Über zwei Prozentpunkte musste man bei den 14- bis 49-Jährigen abgeben – hier lag der gemessene Wert nur noch bei knapp über sieben Prozent.
Die dritte Folge „Unter Druck“ konnte die Zuschauer der Vorwoche dann halten – in der Zielgruppe legte das Format sogar noch einmal zu und erreichte ähnliche Werte wie zur Premiere. Aber – um es deutlich zu sagen: Zwölf Prozent sind bereits zu wenig für das ZDF (bei allen Zuschauern). «KDD» bekam es aber sicherlich zu spüren, dass VOX zeitgleich das neue US-Format «Close to Home» startete.
Nur so ist der extreme Abrutsch bei den Werberelevanten zu erklären. Am 23. Februar lief bei VOX zwar schon die dritte Folge der Serie mit Jennifer Finnigan – möglicherweise fanden aber erst da viele ZDF-Zuschauer den Weg zum Privat-Kanal. Von über einer Million Zuschauern bei Folge drei waren bei Episode vier von «KDD» nur etwas mehr als 0,6 Millionen Menschen übrig. Der Marktanteil brach auf 4,9 Prozent ein – und blieb auf diesem Niveau. In den nächsten Wochen kletterte er wieder leicht an, dennoch sind etwas mehr als fünf bzw. sechs Prozent nach wie vor zu wenig.
Nicht allzu schlimm sah der Einbruch bei allen Zuschauern aus: Am 23. Februar sahen rund 3,5 Millionen Menschen zu, eine Woche später waren es knapp 3,9 Millionen. Die Quote lag zwischen elf- und zwölfeinhalb Prozent. Am 16. März flimmerte dann die Episode mit dem Titel „Enttäuschungen“ über die Bildschirme. Mit nur noch 3,4 Millionen Zuschauern markierte das Format einen neuen Minuswert. Die Marktanteile lagen nur noch bei nicht sonderlich guten 11,3 Prozent, in der Zielgruppe fiel man erneut unter sechs Prozent.
Eine wahrliche „Rückkehr“ – so lautete auch der Titel der achten Folge – erlebte die Krimiserie dann eine Woche später. Aus dem Stand kam man wieder auf 3,75 Millionen Zuschauer und auf 12,3 Prozent bei allen Zuschauern. Selbst in der Zielgruppe lag «KDD» im grünen Bereich (7,4 %). Doch dieser Rückkehr war von kurzer Dauer – bereits in der nächsten Woche folgte dann der krasse und endgültige Absturz. Die drei verbleibenden Folgen lockten allesamt keine drei Millionen Menschen vor die TV-Geräte.
Sie lagen allesamt zwischen 2,8 und 2,9 Millionen Zusehenden – die Quoten lagen bei allen zwischen 9,2 und 10,2 Prozent. Übel sah es bei den 14- bis 49-Jährigen aus: Hier stellte man mit Werten zwischen 4,3 und 4,7 Prozent neue Minusrekorde auf. Dennoch wird es weitergehen. Bereits wenige Wochen nach dem Start hat das ZDF weitere Folgen bestellt.
Angesichts der Quoten ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar. 3,58 Millionen Menschen verfolgten das Format im Schnitt – dies entspricht einem Marktanteil von 11,6 Prozent bei allen Zuschauern. In der Zielgruppe erreichte die Produktion durchschnittlich 6,2 Prozent Marktanteil (rund 750.000 Zuschauer). Das ZDF kommt im laufenden Fernsehjahr (September bis März) auf 13,2 Prozent Marktanteil bei allen und sieben Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.