Quotencheck

«Schillerstraße»

von  |  Quelle: Sat.1
27 Folgen der Impro-Comedy zeigte Sat.1 zwischen September 2006 und April 2007. Die Entwicklung der Quoten dürfte den Verantwortlichen missfallen.

Bis zum Sommer letztes Jahres galt die «Schillerstraße» als Quotengarant für Sat.1. Neuartig, schräg und erfolgreich – diese Attribute kann nicht jedes Format vereinen. Und auch der Start ins neue Fernsehjahr gelang: Am 07. September 2006 startete die neue Staffel – damals noch am Donnerstagabend um 20:15 Uhr. 3,30 Millionen Menschen sahen zu, der Marktanteil belief sich auf gute 11,3 Prozent beim Gesamtpublikum. Die weiteren 26 Folgen der vierten Staffel sollten jedoch die 3-Millionen-Marke nie mehr überspringen. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen wurde der Staffelrekord gleich zu Beginn aufgestellt: 1,96 Millionen Zuschauer dieser Altersklasse bedeuteten überzeugende 16,5 Prozent Marktanteil.



Selbst in der zweiten Woche sah es mit 14,7 Prozent Marktanteil noch recht ordentlich aus, im gesamten Oktober 2006 lag die Impro-Show mit Cordula Stratmann und ihren Freunden jedoch bei nur noch knapp mehr als 12 Prozent Marktanteil. Insgesamt wurde die Talfahrt bereits zu diesem Zeitpunkt deutlich, denn fortan sahen jeweils nur noch rund 2,50 Millionen Menschen – hier lagen die Marktanteile bei unter acht Prozent und damit bereits unterhalb des Senderschnitts.

Ein wirklicher Schock waren dann aber wohl die Zuschauerzahlen vom 23. November 2006: An diesem Tag musste die «Schillerstraße» nicht nur gegen das äußerst starke «Popstars»-Finale bei ProSieben antreten, sondern auch gegen das Prominentenspecial bei «Wer wird Millionär?». An diesem Abend blieb für die Sat.1-Sendung nicht mehr viel übrig, denn gerade mal 1,93 Millionen Menschen sahen zu, was für miese 5,7 Prozent Marktanteil beim gesamten Publikum reichte. Selbst in der Zielgruppe kam die Show auf nur noch 8,5 Prozent der jungen Zuschauer – so schlecht lief es für die «Schillerstraße» noch nie.



Und auch nach dem Ende von «Popstars» konnten sich die Einschaltquoten nicht mehr erholen, sodass Sat.1 schließlich dem Format eine Pause gönnte und bis Ende Januar 2007 ruhen ließ. Am 26. Januar 2007 meldete sich die Sendung dann auf einem neuen Sendeplatz zurück: Erstmals durften Cordula Stratmann & Co. am Freitag zur besten Sendezeit blödeln – und der Auftakt verlief gar nicht mal schlecht. Mit einem Marktanteil von 13,6 Prozent lief es ordentlich, die 100. Folge erreichte sieben Tage später sogar im Schnitt 14,9 Prozent der werberelevanten Zuschauer – der zweithöchste Marktanteil seit der Staffelpremiere Anfang September 2006. Beim Gesamtpublikum lag die Show jedoch auch weiterhin mit nur 2,40 Millionen Zuschauern unter dem Senderschnitt.

Der Absturz sollte sich fortsetzen: Am 09. März 2007 wurde mit 1,68 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 5,1 Prozent ein neuer Tiefpunkt erreicht. Bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte die Comedyshow an diesem Abend schwache 9,5 Prozent Marktanteil. Auch die nächsten Ausgaben waren mit Werten von knapp mehr als elf Prozent kaum noch als Erfolg einzustufen. Die niedrigste Zuschauerzahl seit Beginn der Show im Herbst 2004 erreichte die «Schillerstraße» mit der vorletzten Folge Mitte April 2007: Nur 1,57 Millionen Menschen waren dabei. Am 20. April 2007 schickte Sat.1 sein einstiges Flaggschiff schließlich in eine lange Sommerpause – und Cordula Stratmann ging für immer von Bord. Der Abschied wurde jedoch von gerade einmal 1,66 Millionen Zuschauern gesehen, was einem Marktanteil von 5,6 Prozent entsprach. In der Zielgruppe waren nur 10,3 Prozent der Jungen dabei.



Enttäuschend fällt daher der Rückblick aus, denn im Schnitt erreichte die «Schillerstraße» während der vierten Staffel lediglich 2,34 Millionen Zuschauer und einen damit verbundenen Marktanteil von 7,4 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen reichten 1,47 Millionen junge Zuschauer für 12,1 Prozent. Die ersten drei Staffeln erreichten dagegen durchschnittlich jeweils mehr als 17 Prozent der Werberelevanten. Da war es sicherlich die richtige Entscheidung, der «Schillerstraße» eine Pause sowie ein neues Konzept zu gönnen.

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