An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Alles Betty.
Kennen Sie noch Lisa Plenske? Richtig - das war das Mädchen mit Fettpölsterchen und Zahnspange. Jenes Mädchen, das man bei Sat.1 am liebsten noch zur Programmchefin erklärt hätte. Wäre sie doch bloß nie weggegangen, mögen die meisten der Verantwortlichen in Berlin vor ein paar Wochen gesagt haben.
„Aber zur Not haben wir ja noch Betty.“ Mit diesem Wahlspruch wurden sämtliche Mitarbeiter von Sat.1 zuletzt eingeschworen – vom Parkplatz-Einweiser bis zur stellvertretenden Vorsitzenden des Reinemachdienstes. Alle waren bis in die Spitzen von einem Erfolg überzeugt. Gemeint ist übrigens „Ugly Betty“, die hässliche Betty oder – wie es auf neudeutsch für dumme Zuschauer heißt - „Alles Betty“.
Ein letztes Mal hoffte man in Berlin sehnlichst, an die guten Lisa-Zeiten anknüpfen zu können. Alles oder nichts Betty, lautete die Devise. Das Publikum entschied sich für „nichts“ und zeigte Sat.1 die kalte Schuler – deutlicher denn je. Die Quoten waren ähnlich schlecht wie Bettys Aussehen und so kam das prompte Aus nicht überraschend. Schließlich hat man bei Sat.1 ein prall gefülltes Archiv, das vor lauter Quoten-Hits fast zu platzen scheint.
Und so zeigt man jetzt also die allerlustigsten Folgen der „Schillerstraße“. Man kann die Kreativität mancher Programmplaner wirklich nur bewundern. Die neuen Folgen der Impro-Comedyshow waren nämlich vor wenigen Wochen so überragend, dass die „Schillerstraße“ vorzeitig für ein halbes Jahr in die Pause geschickt wurde. Vielleicht hätte doch besser Lisa Plenske Programmchefin werden sollen.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.