Grand Prix: Tagessieg für's Erste, aber herbe Verluste

Die Berg- und Talfahrt des «Eurovision Song Contest» geht weiter. In diesem Jahr sahen deutlich weniger Menschen zu als noch im letzten Jahr.

Die deutschen Fernsehzuschauer ahnten offenbar nichts Gutes: Den schwachen 19. Platz von Roger Cicero beim «Eurovision Song Contest» verfolgten diesmal deutlich weniger Menschen als den Auftritt der Country-Band Texas Lightning vor einem Jahr.

Im Schnitt erreichte die Übertragung des Musikwettbewerbs aus Helsinki 7,38 Millionen Fernsehzuschauer ab drei Jahren sowie einen Marktanteil von 29,9 Prozent beim Gesamtpublikum. Damit ist man wieder auf dem Niveau von vor zwei Jahren angelangt - den enttäuschenden letzten Platz von Gracia verfolgten damals "nur" 7,01 Millionen Menschen. Im vergangenen Jahr fieberten noch 10,49 Millionen Bundesbürger an den Fernsehgeräten mit Olli Dittrich & Co - der Marktanteil belief sich damals auf satte 39,0 Prozent.



Auch bei den 14- bis 49-Jährigen gab es deutliche Einbußen: Nachdem der Grand Prix 2006 noch von 5,48 Millionen Werberelevanten gesehen wurde und ein Marktanteil von mehr als 46 Prozent eingefahren werden konnte, erreichte die bunte Show diesmal nur noch 3,85 Millionen junge Zuschauer, was 36,2 Prozent Marktanteil entsprach - dennoch ein toller Wert für die ARD. Aber auch hier bleibt festzuhalten, dass der «Song Contest» damit wieder auf dem Quoten-Niveau von vor zwei Jahren angekommen ist. Von den Werten aus dem Jahr 2004, als Max Mutzke am Grand Prix teilnahm, ist man sogar noch deutlicher entfernt: Damals sahen insgesamt 11,49 Millionen Menschen, bei den 14-49-Jährigen kam die Show auf einen Marktanteil von satten 56,1 Prozent.

Die Einstimmung auf den Grand Prix-Abend erreichte ab 20:20 Uhr diesmal im Schnitt 19,9 Prozent der jungen Zuschauer. Mit 4,36 Millionen Zuschauern konnte insgesamt ein Marktanteil von 16,1 Prozent gemessen werden. Die ausführliche Analyse mit Thomas Hermanns und seinen Gästen ließen sich nach Mitternacht schließlich noch etwas mehr als drei Millionen Menschen nicht entgehen. Auch das «Wort zum Sonntag» sollte nicht vergessen werde: Die Kirchensendung profitierte vom starken Umfeld und fuhr kurz vor dem «Song Contest» mit 4,24 Millionen Zuschauer die wohl beste Reichweite für die kommenden 52 Wochen ein. All das bescherte dem Ersten natürlich den Tagessieg: Mit jeweils 20,7 Prozent Marktanteil, war man sowohl beim Gesamtpublikum als auch in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen Marktführer.