An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Die junge ARD.
Gunther Emmerlich, Reinhold Beckmann, Florian Silbereisen – die Liste erfolgreicher ARD-Männer ist lang. Sehr lang sogar. Dumm nur, dass sich fast kein jüngerer Zuschauer in deren weit ausgestreckte Unterhaltungsarme verirrt. Da dürften sich die Bosse der biederen Bürokratie-Anstalt umso mehr freuen, einen Jungspund wie Harald Schmidt im hauseigenen Billyregal stehen zu haben.
Allerdings ist es allmählich an der Zeit, mal wieder ein wenig aufzuräumen – zu viel Staub liegt inzwischen auf dem einstigen Quotengott von Sat.1. Spritzig war Schmidt zuletzt nur selten – was nicht zuletzt daran liegt, dass seine Sendung ohnehin nur noch selten zu sehen ist. Wahre Programmierkünstler müssen dort am Werk gewesen sein. Mal mittwochs, mal donnerstags, mal gar nicht, mal Scheibenwischer.
Angesichts dieser Schieflage ist eine richtige Grundreinigung vonnöten, die offensichtlich nur Oliver Pocher, seines Zeichens B-Promi und „Vollidiot“, zu leisten im Stande ist. Auf einen Schlag geben sich die grauen Gebühren-Grufties der ARD ganz jung und cool. Fast schon zu cool – immerhin würde das Vermelden des Überraschungs-Deals aber das derzeitige Aprilwetter erklären. Ein Scherz liegt doch sehr nahe.
Doch nix da – man meint es wirklich ernst! Fehlt nur noch, dass „In aller Freundschaft“ bald gegen „Grey’s Anatomy“ ausgetauscht wird. Oder wie wäre es mit einer großen von Sonya Kraus präsentierten Sendung am Samstagabend? „talk talk talk 65+“ gilt inzwischen als ebenso wahrscheinlich wie ein Wechsel von Stefan Raab zu den „Tagesthemen“.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.