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Das ZDF in der Krise: Es ist viel zu tun

von  |  Quelle: Quotenmeter.de
Ein katastrophaler Monat liegt hinter dem ZDF. Beim jungen Publikum lief es schlecht wie nie. Höchste Zeit für Veränderungen, meint Quotenmeter.de-Redakteur Alexander Krei.

Das ZDF muss sich allmählich ernsthafte Gedanken um die Zukunft machen. Im Mai erzielte der öffentlich-rechtliche Sender gerade mal einen durchschnittlichen Marktanteil von 5,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen - also in jener Gruppe, die für die Werbewirtschaft besonders wichtig ist. Inzwischen liegt man selbst hinter VOX und RTL II.

Logo: ZDF; Grafik: Quotenmeter.deZwar sind die Mainzer nur bedingt von der Werbung abhängig und daher nicht von den Einnahmen aus dieser Quelle abhängig, doch einige schlaflose Nächte sollte der historische Tiefstand den Verantwortlichen doch bereiten. Schließlich sind die jungen Zuschauer von heute die Alten von morgen. Ob die heutige "Jugend"-Generation, die mit den Programmen von RTL, Sat.1 und ProSieben groß geworden ist, jemals zum Zweiten finden wird, steht in den Sternen.

Daher ist es jetzt fast schon die letzte Chance, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Doch wo soll man anfangen? Das Programm des ZDF ist aus Sicht der Zuschauerzahlen bei den Jüngeren weitestgehend eine Katastrophe. Ein Vormittags-Magazin wie «Volle Kanne» spricht die sogenannte Zielgruppe wohl ebenso wenig an wie eine Primetime-Serie im Stil von «Donna Roma». Sendungen wie das «auslandsjournal» oder der «Länderspiegel» mögen zwar das Informations-Standbein unterstützen; beim jungen Publikum wirken diese Formate allerdings eher angestaubt und wenig zeitgemäß.




Keine Frage: Im Informationsbereich machen die Privaten ARD und ZDF so schnell nichts vor. Qualitativ sind die Öffentlich-Rechtlichen auf diesem Sektor die unangefochtene Nummer eins. Doch das alleine ist eben nicht ausreichend, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Angeblich "junge" Magazine im Stil von «Bravo TV» sind allerdings auch der falsche Weg, wie das ZDF vor einigen Jahren schmerzhaft feststellen musste. Stattdessen wären Innovationen in nahezu allen Bereichen wünschenswert - denn: an fast keinem Abend der Woche kann der Mainzer Sender derzeit viele Jüngere für sich gewinnen.

Und letztlich sind Fußball und «Wetten, dass..?» eben nicht genug, um die großen Schwächen auszumerzen. Es ist viel zu tun in der kommenden Zeit. Die aktuellen Zahlen sollten endlich Anlass genug zum Handeln sein.

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