Im März 2007 startete Sat.1 eine weitere US-Serie und versuchte damit, an alte Erfolge des Krimi-Mittwochs anzuschließen. Das Line-Up des Abends sah viel versprechend aus. Zunächst war die gut gestartete Serie «Allein unter Bauern» eingeplant, «GSG 9» sollte folgen und somit vor «The Unit» laufen. Da Sat.1 allerdings das Achtelfinale in der Champions League (Bayern gegen Madrid) übertrug, änderte sich der Plan.
Für «The Unit» war dies zunächst überaus gut, die Serie bekam die Ehre direkt im Anschluss an die von knapp zehn Millionen gesehene Champions League-Partie aus Sendung gehen zu dürfen. Genützt hat es nur bedingt etwas. 1,06 Millionen Menschen sahen ab 23.20 Uhr zu – das waren bedeutend weniger als sonst im Normalfall. Die Quote bei den Werberelevanten war – wegen der späten Sendezeit – natürlich recht gut. 13,2 Prozent wurden gemessen, so viel wie nie mehr sonst.
Doch schon eine Woche später, als Sat.1 die Folge „Stress“ zur gewohnten Sendezeit ausstrahlte, wurde klar: Das wird nichts mehr. Spekulationen, warum die Serie gefloppt ist, gibt es viele. Als am wahrscheinlichsten gilt die Theorie, dass sich die Deutschen für „zu amerikanische Themen“ nicht interessieren. Genau dieser Punkte dürfte auch für die miesen Quoten von «Welcome, Mrs. President» verantwortlich sein. In jedem Fall sanken die Quoten schon in der zweiten Woche auf nur noch 7,2 Prozent Marktanteil ab. Immerhin konnte man das Publikum halten: Mit 1,12 Millionen Zuschauern sahen sogar noch einige mehr zu als bei der Premiere.
Richtig nach oben ging es dann in den Wochen drei und vier als knapp 1,6 bzw. 1,3 Millionen Bundesbürger zusahen. Den Quoten half aber auch dies nichts. Mit etwas mehr als acht bzw. 7,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe bewegten sie sich nach wie vor nicht aus dem roten Bereich hinaus. Ein neuer Tiefpunkt wurde dann am 4. April 2007 aufgestellt, als Sat.1 die Folge „Präriefeuer“ ausstrahlte. Zwar sahen 1,13 Millionen Menschen zu – mit 5,5 Prozent Marktanteil bei allen und 5,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen war man in Schichten vorgedrungen, die wirklich weh taten.
Auch in den kommenden zwei Wochen war keinerlei Besserung in Sicht. In den kommenden zwei Wochen lagen die gezeigten Episoden zwischen sechs und sechseinhalb Prozent Marktanteil – und holten damit immer noch viel zu wenige Menschen vor die TV-Geräte. Hart wurde es vor allem am 25. April 2007, als man erstmals weniger als eine Million Zuschauer verbuchte (970.000) und damit auch den bis dato niedrigsten Marktanteil in der Zielgruppe (5,6 %) einfuhr.
Am 9. Mai 2007 gelang dann ein kleines Kunststück. Sat.1 zeigte die erste von zwei Episoden bereits um 21.15 Uhr – also direkt nach dem thematisch ähnlich angelegten «GSG 9». 1,98 Millionen Menschen sahen die zehnte Folge damals – und somit doppelt so viele wie noch zwei Wochen zuvor. Aber auch hier stimmten die Marktanteile nicht, wenngleich gesagt werden muss, dass «The Unit» mit 7,5 und 8,3 Prozent in der Zielgruppe einen guten Tag erwischt hatte.
Am 23. Mai 2007 lief dann die vorletzte Episode der ersten Staffel – zugegeben gegen das Champions League Finale bei Premiere und DSF: Nur eine Million Menschen sahen zu und ließen die Quote wieder auf 5,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen schrumpfen. Dies ist zugleich der bisherige Tiefstwert. Deutliche Verbesserungen gab es in der vergangenen Woche, als Sat.1 das Staffelfinale zeigte. Rund 1,60 Millionen Menschen sahen die Folge „Der Kriegsverbrecher“ – bei den Werberelevanten holte man mit 8,9 Prozent Marktanteil die zweithöchste Quote – nur die Premiere war stärker.
Nützen wird es nichts mehr. Sat.1 zeigt Staffel zwei zwar direkt im Anschluss, aber schon in wenigen Wochen wird «The Unit» auf den 23.15-Uhr-Sendeplatz wandern. Auf den Sendeplatz, auf dem man bei der Premiere mehr als 13 Prozent Marktanteil holte. Im Schnitt kam die erste Staffel auf rund 1,30 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. In dieser Altersgruppe lag die Quote bei rund sechseinhalb Prozent. In der Zielgruppe lag man rund einen Prozentpunkt höher und kam im Schnitt auf 7,4 Prozent Marktanteil. Sat.1 liegt im aktuellen Fernsehjahr bei 10,7 Prozent.