In der vergangenen Woche hatte CBS-Chefin eine heikle Aufgabe vor sich. Sie musste den lokalen Vertragsstationen, den so genannten Affiliates, ihre neuen Programme vorstellen. Das ist mitunter kein einfacher Termin, weil es dort durchaus zu Unstimmigkeiten kommen kann. So war es auch in diesem Jahr. Stein des Anstoßes war die Serie «Swingtown», die in einer kleinen Stadt in den 70ern spielt und das Thema „Swingerclubs“ behandelt. Einige Stationsbesitzer waren der Meinung, das Format sei viel zu gewagt.
Speziell sei dies auch deswegen der Fall, weil CBS ohnehin eine eher konservative Zuschauerschicht anspreche. Donald Smullin brachte es im Anschluss in einem Interview auf den Punkt. Der Manager der Eureka Television Group, die die kalifornische CBS-Station KVIQ besitzt, erklärte: „Ich mag es nicht, ich sehe keine Notwendigkeit dafür.“ Zudem war er der Meinung, «Swingtown» sei kein lohnenswertes Projekt. Die Serie würde der nationalen Obsession mit Sex und Drogen Vorschub leisten.
Auch mit dem Vampirdrama «Moonlight» konnten sich einige Stationseigentümer nicht wirklich anzufreunden. Derart heftige Proteste wie zur Swinger-Serie gab es allerdings nicht. Trotz der Kritik waren die meisten Anwesenden der Meinung, dass CBS durchaus Neues riskieren müsse.