Der ORF wird seine Mitte April gestartete Vorabend-Serie «Mitten im Achten» am 29. Juni 2007 zum letzten Mal ausstrahlen. Zunächst ist für den Sendeplatz um 19:20 Uhr eine eingekaufte Serie geplant, hieß es am Mittwoch.
«Mitten im Achten» war schon vor der Premiere heftig umstritten - die schlechten Zuschauerzahlen taten dann ihr Übriges. Zuletzt erreichte die Soap oft nicht mal 100.000 Zuschauer, von zweistelligen Marktanteilen war man weit entfernt. Welch hohe Wellen «Mitten im Achten» in Österreich schlug, zeigt auch eine Reaktion des Mediensprechers der Partei ÖVP: "Generaldirektor Wrabetz trägt gemäß ORF-Gesetz alleine die Verantwortung für das «Mitten im Achten»-Desaster", sagte er nach Bekanntwerden der Absetzung.
"Offenbar ist Wrabetz erst im Nachhinein klüger geworden. Denn einige Stiftungsräte und der Publikumsrat hatten Wrabetz gewarnt, eine überstürzte, unausgegorene Programmreform vom Zaun zu brechen. Wrabetz wurde auch darauf hingewiesen, einen Plan B vorzubereiten und vorzulegen", so der Sprecher weiter.
Die Einstellung von «Mitten im Achten» ist übrigens auch für die deutsche Produktionsfirma "Producers at Work" ein schwerer Rückschlag, zeichnete man sich doch für die Austro-Serie verantwortlich. Geschäftsführer Christian Popp äußerte sich enttäuscht: "Ich glaube nach wie vor an die hohe Attraktivität des Formats! Aber «Mitten im 8en» ist zentraler Baustein einer in Österrreich sehr kontrovers diskutierten Programmreform des ORF, und 43 Folgen sind einfach nicht genug, um nach 30 Jahren eine neue Sehgewohnheit erfolgreich zu etablieren."
Bleibt abzuwarten, wie sich «Im Leben eine Eins» schlagen wird: Dabei handelt es sich offensichtlich um einen ProSieben-Ableger von «Mitten im Achten», der jedoch als wöchentliche Serie geplant ist.