Als Bundestags-Chauffeur Konrad Göckel in der vergangenen Woche bei «Wer wird Millionär?» mit 8.000 Euro nach Hause ging, hätte er wohl selbst nicht gedacht, für eine Vielzahl an Schlagzeilen zu sorgen.
Am Donnerstag berichtete die "Bild"-Zeitung über Göckels Rausschmiss bei seinem Arbeitgeber, weil er bei Jauch offenbar eine falsche Angabe seines Arbeitsplatzes machte und darüber hinaus höhergestellte Politiker als "arrogant" bezeichnete - angesichts seines Jobs möglicherweise wirklich nicht gerade die beste Art von Werbung für die eigene Person. Ob das allerdings eine Kündigung rechtfertigt, darf durchaus bezweifelt werden.
Wohl nicht zuletzt wegen der großen medialen Beachtung machte die Firma RocVin, bei der Göckel bis zuletzt beschäftigt war, einen Rückzieher. Norbert Tiedtke, einer der Geschäftsführer, betrieb gegenüber "Spiegel Online" Schadensbegrenzung. "Wir haben Herrn Göckel nicht entlassen. Herr Göckel ist weiterhin bei uns angestellt." Der «Wer wird Millionär?»-Kandidat könne selbst entscheiden, ob er bei der Firma bleiben möchte. Inzwischen wurde jedoch bekannt, dass der Bundestagsverwaltung noch vor dem "Bild"-Bericht eine Mitteilung vorlag, wonach Göckel keine Parlamentarier mehr chauffieren dürfe, heißt es bei "Spiegel Online" weiter.
Moderator Günther Jauch findet das Verhalten der Firma "äußerst seltsam". Jauch gegenüber "Spiegel Online": "Nach meinem Empfinden hat Herr Göckel lediglich eine Binsenweisheit ausgesprochen und dabei durchaus die gebotene Diskretion gewahrt."