Für mehr Distanz in der Sport-Berichterstattung hat sich Monika Piel (Bild) ausgesprochen. Aktuell müssten die Übertragungen von Tour de France und Deutschlandtour noch journalistischer werden. Dabei müsse das Thema Doping eine zentrale Rolle spielen, so die Intendantin am Montag vor dem Rundfunkrat des Senders. Piel sprach sich für eine Fortsetzung der Berichterstattung vom Radsport aus. Es müssten aber dann wirksame Anti-Doping-Klauseln in die Verträge eingebaut werden. Zudem sollten Regelungen gefunden werden, die sich auch auf andere Sportarten übertragen ließen. In diesem Zusammenhang nannte Piel die Leichtathletik-WM im August 2007 in Osaka und die Olympischen Spiele 2008 in Peking.
Piel erinnerte daran, dass es die ARD mit der Sendung «Beckmann» war, die die neue Welle der Doping-Geständnisse ins Rollen gebracht habe. Aktuelle Entwicklungen hätten ausführlich Eingang ins Programm gefunden, über Doping sei auch im Sport immer schon berichtet worden. Mit der Einrichtung einer Doping-Redaktion habe der WDR die Relevanz dieses Themas deutlich unterstrichen. Die Ereignisse in der vergangenen Woche hätte die Existens des Radsports sehr gefährdet. Wenn die ARD jetzt ihr Engagement beenden würde, würde man eine Sportart bestrafen, die sich um Aufklärung bemühe - wenn auch viel zu spät, gibt Piel zu. Allerdings treffe dies nicht auf alle Sportarten zu.
Die ARD behalte sich vor, auf neue Erkenntnisse oder aktuelle Entwicklungen zu reagieren. Derzeit werde der Senderverbund die Option zur Übertragung der Tour de France 2009 nicht ziehen. Eine Entscheidung solle erst nach dem Ende der Radsport-Saison 2007 getroffen werden. Außerdem werde die ARD bis auf weiteres keine ehemaligen Profi-Radsportler als Co-Kommentatoren in der Live-Berichterstattung einsetzen.