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Eine Tatsache, die man sich in Hamburg nicht gefallen lassen konnte. Innerhalb von weniger als 90 Minuten wurde sogar der erste Chefredakteur von ARD-aktuell, Dr. Kai Gniffke, um ein Statement gebeten. Und so kam es, dass der NDR um 12.15 Uhr vermeldete, man hätte klar mehr junge Zuschauer gehabt – nämlich 15,5 Prozent. Zitat: „also 50 Prozent mehr als die «RTL II News»“. Verschwiegen wurde allerdings, dass man hierzu auch die parallel ausstrahlenden dritten Programme dazuzählen musste. Addiert man die Quoten von acht ausstrahlenden Sendern, dann kommt man in der Tat auf 15,5 Prozent Marktanteil.
Offenbar gekränkt von der RTL II-Pressemitteilung stellte die ARD das klar, was ohnehin nie in Frage gestellt wurde. Beim Gesamtpublikum kann kaum ein Format mit der «Tagesschau» mithalten. Zitat aus der Pressemitteilung: „Insgesamt sahen 8,47 Millionen Zuschauer ab 3 Jahren die Tagesschau, das sind sieben mal soviel wie die «RTL II News». Chefredakteur Gniffke stellte dazu fest: "Während andere den Erfolg auf dem Boulevard suchen, punktet die Tagesschau in allen Alterssegmenten mit harten Nachrichten und seriöser Information."
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RTL II holte hingegen 15,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 29-Jährigen. Damit dürfte sehr klar sein, dass die ARD und vor allem die «Tagesschau» ein großes Problem haben, was den Zuspruch der ganz jungen Zuseher betrifft. Dass die Sendung in dieser Altersgruppe mit „harten Nachrichten und seriöser Information“ punktet, darf somit angezweifelt werden.