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ProSiebenSat.1 Media AG übernimmt SBS Broadcasting Group

von  |  Quelle: ProSiebenSat.1 Media AG
Am Mittwoch wurde bekannt, dass die ProSiebenSat.1 Media AG 100 Prozent der Anteile an der SBS Broadcasting Group übernimmt. Das Transaktionsvolumen beträgt 3,3 Milliarden Euro.

Am Mittwoch wurde bekannt, dass die ProSiebenSat.1 Media AG 100 Prozent der Anteile an der SBS Broadcasting Group übernimmt. Das Transaktionsvolumen beträgt 3,3 Milliarden Euro. Beide Parteien unterzeichneten am Mittwoch einen Anteilskaufvertrag, die Übernahme wird Anfang Juli 2007 stattfinden – ohne kartell- und medienaufsichtsrechtlicher Erlaubnis, da sie in diesem Fall nicht nötig ist.

Bild: ProSiebenSat.1Durch die Übernahme von SBS soll ein pan-europäischer TV-Konzern entstehen. Guillaume de Posch, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG, zeigte sich erfreut: "Die Transaktion ist ein großer Schritt in die Zukunft der ProSiebenSat.1-Gruppe. Die SBS Broadcasting Group passt geographisch und strategisch perfekt zur ProSiebenSat.1-Gruppe. SBS ist eine Investition in Wachstum und ermöglicht uns eine weitere Diversifizierung der Erlösquellen. Durch die Kombination von ProSiebenSat.1 und SBS entsteht eine pan-europäische TV-Gruppe mit bewährten Kompetenzen und den notwendigen Ressourcen, um Aktivitäten in den jeweils neuen geografischen Märkten auszubauen und in zusätzliche TV-Kanäle, Internet-Angebote und Inhalte zu investieren“. De Posch weiter: "Im Kern geht es um Inhalte. Wir werden eine größere kritische Masse erreichen und dadurch in der Lage sein, in einem europäischen Netzwerk mehr qualitativ hochwertiges Programm zu produzieren. Durch den Zusammenschluss können wir uns noch effizienter aufstellen. Wir haben das Ziel, die EBITDA-Marge der neuen Gruppe von derzeit 22,2 Prozent in den nächsten Jahren auf 25 Prozent bis 30 Prozent zu steigern. Dadurch generieren wir Mittel, um weiter in Wachstum zu investieren."

Patrick Tillieux, Chief Executive Officer der SBS Broadcasting Group und designierter Chief Operating Officer der ProSiebenSat.1-Gruppe, sagte: "Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die SBS-Gruppe ist das lokale Management mit seiner genauen Kenntnis der verschiedenen lokalen Märkte, ausgeprägtem unternehmerischen Denken, Kreativität und der Fähigkeit, TV-Sender passgenau für attraktive Zielgruppen zu positionieren. Die lokalen Aktivitäten von SBS werden stark vom Zusammenschluss der beiden komplementären Unternehmen profitieren, bei dem eine pan-europäische Gruppe entsteht. Wir haben die Möglichkeit, gruppenweit auf Ressourcen zuzugreifen, Funktionen zu zentralisieren, die jeweiligen "best practice"-Methode zu übernehmen und unseren Einkauf und Vertrieb zu stärken. Das verschafft uns Skalenvorteile, erleichtert den Zugang zu attraktiven Programmrechten und stärkt unsere Position im Werbemarkt."

Bild: ProSiebenSat.1Nach dem Vollzug der Transaktion soll sofort mit der Integration beider Gruppen begonnen werden. Patrick Tillieux soll als Chief Operating Officer (COO) neues Vorstandsmitglied der ProSiebenSat.1-Gruppe werden, mit Zuständigkeit für International TV, Radio, Print und Group Operations. Weiterhin bleibt München/Unterföhring der Hauptsitz des Konzerns, ebenso bleibt der Name „ProSiebenSat.1 Media AG“ weiterhin bestehen. Nach der Übernahme wird der Konzern in dreizehn europäischen Ländern vertreten sein. Zur neuen Gruppe gehören unter anderem 24 Free-TV-Sender, 24 Pay-TV-Sender und 22 Radio-Networks.



Durch den Zusammenschluss mit SBS beläuft sich die neue Reichweite der AG auf mehr als 77 Millionen Haushalte und stößt damit auf Platz zwei aller TV-Konzerne in Europa vor. Durch den Erwerb von SBS steigt der Umsatz, nach einer Pro-Forma-Rechnung für 2006, um 48 Prozent von 2,1 Mrd. Euro auf 3,1 Mrd. Euro. Das EBITDA wächst um 43 Prozent von 484 Mio. Euro auf 691 Mio. Euro. Das bereinigte EBITDA vor Einmaleffekten von SBS im Jahr 2006 betrug 207 Mio. Euro. Im ersten Quartal 2007 konnte die SBS Broadcasting Group einen Zuwachs im EBITDA von 16 Mio. Euro oder 79 Prozent auf 36 Mio. Euro erzielen.

Logo: SBSDie Synergien belaufen sich auf 80 bis 90 Mio. Euro pro Jahr. Davon entfallen zwei Drittel auf Kostensynergien und ein Drittel auf zusätzliche Umsatzpotenziale, ab 2010 sollen sie voll gehoben werden können. Die Übernahme wird durch einen neuen Kredit finanziert, der durch ein Bankenkonsortium und institutionelle Investoren unter Führung von Bank of America, Calyon, Credit Suisse, HypoVereinsbank, JP Morgan, Lehman Brothers, Morgan Stanley und Royal Bank of Scotland bereitgestellt wird.

Außerdem kann durch die Übernahme ein weiterer Gesellschafter Mitte 2008 hinzukommen. Die Telegraaf Media Groep N.V., die 20 Prozent an der SBS Broadcasting Group hielt, hat die Option, in die neue Gruppe zu reinvestieren und 12 Prozent der stimmberechtigen Stammaktien von der Lavena Holding 5 zu übernehmen. Mit der Ausübung der Option würde die Telegraaf Media Groep sechs Prozent des Grundkapitals der ProSiebenSat.1- Gruppe halten. Der Lavena Holding 5 wären dann 44,7 Prozent des Grundkapitals und 76 Prozent des Stammkapitals zuzurechnen statt wie bisher 50,7 Prozent beziehungsweise 88 Prozent. Der Anteil des Streubesitzes von 37,3 Prozent des Grundkapitals bliebe unverändert.

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