Vermischtes

‚Hartz IV-Tagebuch’: Positive Bilanz

von  |  Quelle: RTL
Am Mittwoch ging das Projekt von RTL-Reporter Torsten Misler zu Ende. Es folgt ein Schwerpunkt zum Thema Ausbildungsoffensive.

Einen Monat lang lebte RTL-Reporter Torsten Misler unter eingeschränkten Bedingungen – mit dem Geld eines Hartz IV-Empfängers in Berlin-Marzahn. Von 345 Euro musste er seine Ein-Zimmer-Wohnung sowie alle zum Leben notwendigen Dinge bezahlen. Nach einem Monat ist sein Konto fast komplett leer: Nur noch 4 Cent hat der RTL-Reporter.

"Ich habe in den vier Wochen ein Gespür dafür bekommen, mit wie vielen Einschränkungen und Ausgrenzungen ein Leben mit Hartz IV verbunden ist. Ich habe eine Mutter kennen gelernt, die zwei Jahre lang für den Schulbeginn ihres Kindes sparen musste, Menschen, die aus Scham und Verzweiflung kaum noch ihre Wohnung verlassen, Ältere, die sich einfach nicht mehr gebraucht fühlen. Was mich vor diesem Hintergrund besonders beeindruckt hat, war die Solidarität und die große Hilfsbereitschaft der Betroffenen untereinander, die ich erleben durfte“, erklärte er am Ende des Selbstversuches.



Rund 100 Beiträge liefen zu dem Projekt in den RTL-Nachrichtensendungen – auch im Internet war das Thema sehr angesagt. Etwa eine Million Pageimpressions erreichte das Hartz IV-Spezial auf der Internetseite von «RTL aktuell». Rund 5000 User haben – teilweise auch sehr regelmäßig – Einträge im eigens eingerichteten Blog vorgenommen, weitere 5000 User tauschen sich im entsprechenden Forum aus.

Foto: RTLFür RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel ein großer Erfolg: "Das Hartz-IV -Projekt ist sowohl in unseren Nachrichtensendungen als auch auf unserem Internetportal auf großes Interesse gestoßen. Das feedback dazu war insgesamt sehr lebendig und positiv und hat uns gezeigt, wie groß der Bedarf vieler Betroffenen ist, sich über ihre Lebensbedingungen und ihre Chancen auszutauschen, einen Arbeitsplatz zu finden. Mit dem Erfolg dieses Projekts sehen wir uns darin bestätigt, die Lebenswirklichkeit der Menschen immer wieder in unseren Nachrichtenprogrammen abzubilden und uns intensiv um die Themen zu kümmern, die unseren Zuschauern am Herzen liegen,“ so Kloeppel.

Zudem schöpft der Kölner Sender Mut aus dem Projekt – und will auch die kommende Zeit mehr weiteren Themenschwerpunkten bestreiten. Im Juli 2007 will man eine Ausbildungsoffensive starten und jungen Menschen bei der Suche nach einer Lehrstelle helfen.

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