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Bereits in den Wochen zuvor wurde darüber spekuliert, seit Donnerstag ist es fix. Sat.1 wird in den kommenden zwei Jahren wieder Spiele der Champions League zeigen. Allerdings wird nicht die Sportredaktion des Berliner Senders produzieren, sondern das Team des Pay-TV-Kanals Premiere. Moderiert wird «Champions TV» von Sebastian Hellmann, der in der kommenden Saison auch weiterhin die Bundesliga präsentieren wird. „Wir freuen uns riesig darüber, dass der Ball wieder bei uns rollt. Die Übertragungen von Premiere gehören zu besten Deutschlands.“ Zudem darf der Berliner Sender – anders als das DSF im Vorjahr – selbst aussuchen, welches Mittwochsspiel im Free-TV läuft.
Im Unterhaltungsbereich plant der Sender unter anderem eine große Samstagabend-Show, die derzeit mit dem Titel «Eine Tonne Geld» angekündigt wird. Ziel: In sechs Runden möglichst viele Familienmitglieder ins Ziel bringen, die dann letztlich helfen können, einen schweren Sack voller Geld zu schleppen. Ob auch die neue Spielshow «Family Game» am Samstag läuft, ist derzeit nicht entschieden.
Im Frühjahr 2008 werden «Die Marco Rima Show» und «Sketch News», die ein wenig an die Wochenshow erinnern, folgen. „Vorerst mit einer begrenzten Episodenzahl“ – bei einem Erfolg könne man sich eine dauerhafte wöchentliche Vorstellung aber durchaus vorstellen. An welchem Tag das Format mit Axel Stein laufen wird, sei aber noch nicht entschieden. Neu im Unterhaltungssegment ist auch die Casting-Show «Mein Name ist…», eine Adaption der NBC-Show «My Name is…», in der Doppelgänger von prominenten Sängern gesucht werden.
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Nach «Hilfe! Hochzeit» plant der Sender zudem die Adaption des britischen Formates «It Crowd», das sich um eine Reihe von Computer-Nerds dreht und in Großbritannien als legitimer Nachfolger von «The Office» («Stromberg») gehandelt wird. Der US-Sender NBC hat für den Herbst 2007 auch eine Adaption der Comedy-Serie angekündigt. Neue Folgen gibt es zudem von «Ladyland» und von «Die dreisten Drei». Die neue Sketch-Show mit Markus Maria Profitlich («Drei ein Viertel») und die Adaption des schottischen Formates «Chewing the Fat» sind ebenfalls vorgesehen.
Martin Schneider, bekannt aus der «Schillerstraße» wird obendrein ein eigenes Format bekommen. In der 30-minütigen Comedy-Serie «Maddin in love» muss der Hauptdarsteller eine Frau finden und sie heiraten um einen Zoo zu retten. Keine Neuigkeiten gab es am Donnerstag zur Impro-Comedy «Schillerstraße». „Da sind wir noch nicht so weit“, gibt Sprecherin Kristina Faßler zu. „Wir prüfen neue Ideen, wie wir die Welt der Schillerstraße weiter ausbauen können.“ Aus diesem Grund sei es auch noch nicht sicher, ob das Format – wie einst geplant – im Herbst 2007 auf die Bildschirme zurückkehrt.
Fest aber der Sendetermin des Vierteilers «Zodiak» mit Alexandra Neldel. Sat.1 wird den Thriller am 3. und 4, sowie am 10. und 11. September 2007 (jeweils Montag und Dienstag) zeigen. Im späteren Herbst 2007 folgt der von Sat.1 koproduzierte Dreiteiler «The Company» - zudem starten im Spätsommer 2007 die Dreharbeiten zum neuen Sat.1-Eventzweiteiler «Untergang der DDR» (AT).
Neue Telenovela wohl von den «Schmetterlinge im Bauch»-Machern
Nach wie vor keine Entscheidung ist über den Vorabend gefallen. Vermutlich im Herbst 2007 endet «Verliebt in Berlin», danach soll eine Doku-Serie die Zeit bis zum Neustart der Telenovela im
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"«Die Nanny und der Millionär» wäre ein sehr romantisches Märchen und unsere Marktanalysen zeigen, dass sich unsere Zuschauer ein solches Format wünschen“. Eines steht aber schon vorher fest. „Wir können versichern, dass wir unsere Telenovelas nicht mehr strecken werden. Es gibt einen vorher festgelegten Zeitraum, der bei etwa 12 bis 16 Monaten liegt, und dann ist Schluss“, so Faßler. Aus diesem Grund müsse man bereits zum Start der neuen Telenovela beginnen, das Nachfolgeformat dieser zu entwickeln.
Sat.1 entwickelt derzeit etwa 60 neue Formate und beauftragt ungefähr 40 Piloten. In der deutschen Serie gibt es mehrere Entwicklungen. Zwei wurden gestern in Hamburg vorgestellt: «Deadline» und «Molly & Karl». «Molly & Karl» dreht sich um die geniale Neurologin und Neurochirurgin Dr. Susanne Molberg – wegen ihrer Figur „Molly“ genannt. Molly ist vorlaut und ihre rüden Umgangsformen sorgen – ganz im Stile von «Dr. House» für Aufsehen. Produziert wird die Serie von Producers at Work. „Alicia Remirez hat das Format von Anfang an mit begleitet, deswegen ist es logisch, dass sie das nun in ihrer neuen Aufgabe bei Producers at Work für uns produzieren wird,“ so Faßler.
Derzeit entwickle der neue Sat.1-Serienchef Joachim Kosack noch ein zweites ähnliches deutschen Serienformat, über das Kristina Faßler aber nichts Genaueres sagen wollte. „Es ist sinnvoll, wenn man zwei Stunden en Bloc mit ähnlichen Themen bespielen kann“. Und in der Tat: «Molly & Karl» stehen diesbezüglich noch etwas allein auf weiter Flur. Beide Serien sollen erst im Herbst 2008 starten.
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Mit diesem Mix aus Sport, Serien und vor allem mit vielen Unterhaltungsprogrammen will Sat.1 aus der Quotenmisere hinauskommen. Für die Programmsaison 2007/2008 verspricht Kristina Faßler zudem einen neuen Senderclaim, an dem man derzeit noch arbeite.