Story:
Der frisch pensionierte Kommissar Van Veeteren will sich um seinen Sohn Erich kümmern, der gerade Hafturlaub hat. Doch Erich hat andere Pläne und taucht heimlich ab. Mit Hilfe seines alten Kollegen Bausen spürt Van Veeteren ihn auf. Dabei bemerkt er eine überraschende Verbindung zwischen dem Mord, den Bausen gerade recherchiert, und dem Fall, an dem sein Nachfolger Münster sich zurzeit die Zähne ausbeißt.
Die Spuren laufen bei dem zwielichtigen Künstleragenten Maurice Rühme zusammen, doch dessen Vater ist ein Staranwalt, der die Ermittlungen gegen seinen Sohn mit allen Tricks zu verschleppen weiß. Als Rühme plötzlich spurlos verschwindet steht Van Veeteren vor einem Rätsel. Ausgerechnet von einem Mithäftling seines Sohnes Erich erhält er eine überraschende Information.
Darsteller:
Sven Wollter («Suxxess») ist Van Veeteren
Thomas Hanzon («Virus») ist Münster
Eva Rexed («Doxa») ist Eva Morena
Philip Zandén («Sekten»)ist Reinhardt
Jonas Uddenmyr ist Krantze
Thomas Oredsson ist Rooth
Kritik:
Wer die Bücher von Hakan Nesser kennt, der ist gute Plots und interessante Figuren gewohnt. Wer die schwedische Verfilmung ansieht, wird all dies darin aber nicht wieder kennen. Fast schon wieder lobenswert ist die Leistung der Macher. Eigentlich kann man aus guten Büchern nur schwer einen richtig schwachen Film machen. In diesem Fall ist es aber eindeutig gelungen.
Oftmals passiert minutenlang einfach überhaupt nichts. Anstatt etwas auf das Gas zu drücken verliert sich das Geschehen in Nichtigkeiten, die dann aber recht ausführlich dargestellt werden. Der Mordfall an sich hat aber durchaus Potential. Die Geschichte ist ungewöhnlich und mit unter auch zum Schmunzeln.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Aber eine Grundstory, die das Prädikat „gut“ verdient, macht noch lange keinen tollen Film aus. Die Auflösung des Falles ist wenig spektakulär – nichts, was der Zuschauer geboten bekommt dürfte ihn nach einem anstrengenden Sonntag wach halten. Natürlich muss nicht jede Produktion temporeich, actiongeladen und storytechnisch überfüllt sein. Dennoch sollten sich die „Gähn-Phasen“ in Grenzen halten.
Lob gebührt aber Sven Wollter, der Hauptkommissar Veeteren verkörpert. Sollte man überhaupt einen Lichtblick dieser Produktion ausmachen können, dann den des Hauptdarstellers. Empfehlung: Wer sich für die Grundgeschichte interessiert und auch von der Erzählweise Nessers nicht abgeneigt ist, der sollte sich lieber ein Buch des Autors schnappen und darin versinken.
Das Erste zeigt «Hakan Nesser: Das vierte Opfer» am Sonntag, den 8. Juli 2007, um 21.45 Uhr. Der Film stellt den Auftakt zu insgesamt sechs Verfilmungen dar, die jeweils am Sonntag gezeigt werden.