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'Das weiß doch jedes Kind - ich aber nicht...'

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Die Sat.1-Show «Das weiß doch jedes Kind» feierte am Freitagabend Premiere und sollte beweisen, dass Deutschland immer dümmer wird. Zum Teil scheint das sogar zu stimmen.

„Deutschland ist in einem katastrophalen Zustand“, eröffnete Cordula Stratmann mit weinerlicher Stimme die neue Wissensshow von Sat.1. „Wir werden alle miteinander immer blöder.“ Weil ihr Haussender gesagt habe, dass es so nicht weitergehen kann, sei es zur Ausstrahlung dieser Show gekommen. „Irgendwann versteht ja gar keiner mehr unsere Sendungen.“ Angesichts von Proleten-Talks und Gerichtsshow-Wahnsinn ist diese Gefahr allerdings offenkundig doch ziemlich gering.

Foto: Sat.1/Peter BoettcherWie dem aus sei: «Das weiß doch jedes Kind» startete am Freitagabend und soll Kandidaten zu maximal 200.000 Euro verhelfen – alleine durch die Beantwortung von Fragen aus dem Stoff der ersten bis fünften Schulklasse. Weil es doch schwerer werden könnte als angenommen, darf sich der Kandidat ein Schulkind als Helfer aussuchen – im Falle eines Zweifels darf dann entweder „gespickt“ oder „abgeschrieben“ werden. Und dann gibt es auch noch die Möglichkeit der „letzten Rettung“: Antwortet der Kandidat falsch und der kleine Knirps richtig, zählt die Antwort des Kindes.

Schon folgte der erste mutige Kandidat: Und Andreas aus Köln, der eine Leidenschaft für Glücksspiele zu Protokoll gab, hatte gleich zu Beginn nur sehr wenig Glück. Wie viele Ecken eine Bienenwabe hat, wollte Stratmann von ihm wissen. Falls er die Antwort nicht wisse, gäbe es ja noch die Joker, die den „wohl trainierten Hintern“ des Kandidaten retten könnten. „Sportstudio?“, fragte sich mit Blick auf dessen Gesäß neckend. Es folgten eindeutige Bewegungen, die zeigen sollten, wodurch der Hintern auch noch hätte trainiert worden sein können. Schließlich gab Andreas seine Antwort: Fünf Ecken hat eine Wabe – die jungen Schüler auf den Bänken schüttelten bereits die Köpfe.




Nur weil seine junge Mitspielerin richtig lag (sechs Ecken), wurde der Hintern tatsächlich noch gerettet. Es konnte nur besser werden - eigentlich: „Welcher Planet in unserem Sonnensystem ist von der Erde aus gesehen am hellsten“ galt es nun zu beantworten. Schülerin Steffi antwortete schnell und wurde von Andreas als „kluges Kind“ bezeichnet. „Ich glaube, ich weiß es aber auch“, fügte der selbstbewusste Kandidat hinzu und nannte die Sonne als Antwort. Erneut Kopfschütteln der Kleinen, die siegessicher behaupteten, dass die Sonne überhaupt kein Planet sei. Womit sie Recht hatten, denn die Venus wäre richtig gewesen. Zwei Fragen, zwei falsche Antworten – Schluss für Andreas. Er musste sich schließlich mit den Worten „Das weiß doch jedes Kind, ich aber nicht…“ ohne jeglichen Gewinn verabschieden.

Als Nächstes war Kandidatin Stefanie an der Reihe, die zum Lese-Stoff der 1. Klasse befragt wurde, aber dann doch nicht sagen konnte, wer denn Bücher wie „Räuber Hotzenplotz“ oder „Die kleine Hexe“ einst schrieb. „Ich hab’s nicht so mit Namen“, gab Stefanie zu Protokoll und schrieb bei einer Schülerin ab. Weil sie es als einzige jedoch auch nicht wusste (Ottfried Preußler wäre richtig gewesen), flog nach rund zwanzig Minuten schon die zweite Teilnehmerin raus.

Und so durfte nun Kay auf die Bühne, um sein Grundschulwissen unter Beweis stellen zu können. Und auch er kam deutlich ins Schwitzen – unter anderem auch, weil Kay die Fragen teilweise nicht richtig las. Bei einer Mathematik-Aufgabe übersah er „Kilo“ im Wort „Kilogramm“ und hätte beinahe viel Geld verloren. Danach war er sich nicht sicher, ob es „Widerhaken“ oder „Wiederhaken“ heißt – mit 20.000 Euro verließ Kay letztlich die „Schule“ mit dem Satz „Das weiß doch jedes Kind - ich aber nicht“ und der Gewissheit, den sonstigen Sendungen von Sat.1 trotzdem noch intellektuell gewachsen zu sein.

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