Es war durchaus mutig, was die Programmverantwortlichen des Münchener Senders ProSieben am Montagabend versuchten. Mit «Primeval» sollte eine britische Serie das Aushängeschild des Mystery-Montags werden und als Lead-In für die neue US-Serie «Jericho» fungieren. Der Mut, denn die Senderchefs aufbrachten, wurde letztlich aber belohnt.
Dennoch wird man in München froh sein, dass die Staffel nun zu Ende gegangen ist. Denn die Quoten wurden von Ausstrahlung zu Ausstrahlung schwächer – durchaus möglich, dass in fünf Wochen von der Erfolgsgeschichte nicht mehr viel übrig gewesen wäre. Die Premiere kam nämlich auf richtig starke 17,8 Prozent Marktanteil. 2,78 Millionen Bundesbürger ab drei Jahren fieberten mit – mehr als zwei Millionen waren davon im werberelevanten Alter. Damit wurde der Sender mit an diesem Abend klarer Sieger in der Primetime – zumindest beim jungen Publikum.
Doch schon in der Folgewoche musste man etwas kleine Brötchen backen. Mit 16,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren sie aber immer noch groß genug, um den Hunger der Chefetage zu stillen. Die sinkenden Quoten lagen im Übrigen nicht etwa an einem höheren TV-Konsum an diesem Abend – sie rührten wirklich von geringem Interesse an der Serie her. Nur noch 2,52 Millionen Menschen verfolgten auch den zweiten Teil. Ein Trend, den auch die dritte Folge bestätigte: Nur noch knapp 2,30 Millionen Bundesbürger sahen die Episode „Unter Wasser“ – der bis heute geltende Tiefstwert. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag man mit 14,6 Prozent Marktanteil zwar erneut unter den Vorwochenwerten, aber immerhin noch oberhalb des Senderschnitts.
Am vierten Mystery-Montag war die Bereitschaft, die Serie anzusehen, dann wieder etwas größer. Aber nur aus einem Grund: Weil an diesem Abend allgemein mehr Menschen vor dem Fernseher saßen. 2,40 Millionen Menschen sahen zu, der Marktanteil sank aber dennoch auf 13,9 Prozent. Erst die fünfte Folge konnte den Trend stoppen. Erstmals stiegen auch die Marktanteile wieder an: Auf 14,4 Prozent in der Zielgruppe.
Doch diese Phase hielt nicht lange an. Schon das Staffelfinale fiel auf einen neuen Tiefstwert in Sachen Marktanteile: 13,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen verfolgten den Höhepunkt der Serie – insgesamt saßen 2,33 Millionen Menschen vor den Bildschirmen. Ein falscher Eindruck sollte nicht entstehen: «Primeval» war ein großer Erfolg für ProSieben, die kontinuierlich sinkenden Quoten sollte man aber ebenfalls nicht tot schweigen. Vor allem dank der starken Startquote kam man im Schnitt auf fast 15,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Beim Publikum ab drei Jahren lag die Quote bei 8,5 Prozent. Etwas mehr als 2,50 Millionen Menschen sahen durchschnittlich «Primeval».