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Diese Arbeit hat nun Liga-Chef Seiffert übernommen. In einem am Mittwoch in der Süddeutschen Zeitung erschienen Interview sprach er ganz offen über das Aus des Bundesligakanals. Er erklärt zum Beispiel, dass die Möglichkeit der Sublizenzierung bereits 2005 in den Verträgen ganz klar und „in weit reichendem Umfang“ angelegt war. Wirklich überrascht sei er daher von dieser Meldung nicht gewesen. Dass sich für die Klubs etwas ändert, wenn nun Premiere wieder zum Zug kommt, davon gehe er nicht aus. Selbstverständlich werde man all dies prüfen.
Kritik am Kartellamt gab es in den vergangenen Tagen vor allem deswegen, weil die Haltung der Bonner ein Duopol im Pay-TV-Markt verhindert hat. Künftig wird es also wieder nur einen Bezahlfernsehen-Anbieter geben. Einen Kritikpunkt, den Ligachef Seifert selbst wohl nicht teilt: „Die Liga braucht gar nicht so sehr den Wettbewerb, die Liga braucht einen verlässlichen Pay-TV-Partner“, wird der 38-Jährige zitiert. Eine erstaunliche Aussage, war Premiere doch rund 15 Jahre lang Partner der Liga - und das sicherlich kein schlechter .Von arena hatte er bereits vor einigen Wochen gefordert, die Hausaufgaben noch erledigen zu müssen. Dies relativiert er heute – mit Aussicht auf wesentlich größeres Publikum wohl vor allem des lieben Friedens wegen: Man habe gesehen, dass die Zuschauerakzeptanz und Produktqualität immer weiter gestiegen sei.
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Wiederholt erklärte Seifert in jedem Fall auch, dass die bisher "heilige Kuh", die «Sportschau» um 18.00 Uhr, nicht unumstößlich ist. Ob man sie erhalten könne, liege vor allem an der ARD, sagt er und meint wohl, dass es vor allem am Geldbeutel des Senders liege. Zur Stunde laufen in Bonn Gespräche mit arena, Premiere und Vertretern des Kartellamtes, in dem letzte Feinheiten geklärt werden sollen. In wenigen Tagen wird mit der Entscheidung des Kartells gerechnet.