Im August 2006 wurde es letztlich ernst: Wenige Tage vor dem Bundesliga-Auftakt startete der Sender seinen Livebetrieb – man zeigte das Abschiedsspiel Giovane Elbers aus der Allianz-Arena. „Unsere Kunden können erstmals erleben, wofür arena steht: Fußball für alle, hautnah mit allen Emotionen, kompetent präsentiert von anerkannten Experten. Wir teilen mit unseren Zuschauern vor all allem eines und wollen dies auch vermitteln: die Liebe zum Spiel“, gab sich arena-Chef Dejan Jocic damals noch optimistisch. „Was wir am 11. August 2006 geleistet haben, wenn wir mit dem Auftaktspiel Bayern München vs. Borussia Dortmund in die erste arena Bundesliga-Saison starten, ist rekordverdächtig. Innerhalb von nur acht Monaten wurde ein neuer Fernsehsender aufgebaut, ein Moderatoren- und Kommentatoren-Team zusammengestellt, ein Vertriebskonzept umgesetzt, Werbekampagnen kreiert, Verträge verhandelt und eine technische Infrastruktur geschaffen“, erklärte er.

Ein Rohrkrepierer, wie sich herausstellte. Hatte Premiere in der Vorsaison bei Topspielen Kameras am Spielfeldrand, die das Geschehen exklusiv und somit nur für Premiere aufzeichneten, gab es dies kein einziges Mal bei arena. Zudem verzichtete man komplett auf die bei Premiere oftmals eingesetzte Spider-Cam, eine Kamera, die das Spielgeschehen von oben einfängt. Doch nicht nur diese Aussage Jocics stellte sich im Nachhinein als unglücklich heraus, auch an die Ankündigungen bezüglich der Abonnentenzahl schienen wenige Wochen später als "überhöht". Zwar konnte man relativ bald den 1.000.000sten Kunden begrüßen (einen nicht geringen Teil gewann man über Premiere im Kabel Deutschland-Gebiet), danach ging aber kaum mehr etwas.
Erst als Premiere im Februar 2007 eine umfassende Kooperation mit arena aufnahm, kamen neue Haushalte hinzu – aktuell können rund 1,1 Millionen Haushalte den Fußball-Sender sehen. Doch diese Freude währte nicht lange. Am 18. April 2007 wurde bekannt, dass Premiere die Vermarktung des Senders arena per Satellit aussetzen muss. Nur wenige ahnten damals, dass dies der Todesstoß des Bundesliga-Senders war. „Langwieriger und umfassender als erwartet,“ sei die Prüfung der Katellis, sagte Kofler damals. Ungeachtet der Probleme plante arena bereits für die neue Spielzeit.
Rund eine Woche später – am 26. April 2007 – gab arena bekannt, Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann als Experten für die kommende Saison verpflichtet zu haben. Der Wahl-Amerikaner hatte sich Tage zuvor gegen einen Trainer-Job beim FC Chelsea entschieden, wollte lieber zum Pay-TV-Sender gehen. „arena ist der erste Partner, der mich inhaltlich überzeugt hat,“ so Klinsmann damals.

In der darauffolgenden Saison war also alles wieder beim Alten sein. Sebastian Hellmann hatte die Zuschauer samstäglich begrüßt, Marcel Reif die wichtigen Spiele kommentiert. Dass es soweit kommt, war allerdings nicht auf das reine Geschick Koflers zurückzuführen. Mehr oder weniger
