
„Das war «Sat.1 am Abend» – leider nicht nur für heute“, sagte Papenburg am Ende der Ausgabe. „Wir bedanken uns für Ihr langjähriges Interesse und hoffen, es hat Ihnen Spaß gemacht. Meine Kollegen und ich waren immer gerne für Sie da.“ Dennoch gehe es mit „spannender Unterhaltung“ weiter, so die enttäuschte Moderatorin des Vorabendmagazins.
Das Ende beider Sendungen kam damit deutlich schneller als angenommen. Noch am Wochenende wollte Sat.1 ein mögliches Ende nicht bestätigen – einzig das Aus von «Sat.1 News – Die Nacht» am 31. August 2007 war bis dato beschlossene Sache. Grund für die Absetzung von «Sat.1 am Mittag» und «Sat.1 am Abend» sind die vom Unternehmsberater „McKinsey“ gemachten Vorschläge für Einsparmaßnahmen, von denen offenbar hauptsächlich die Informationsprogramme von Sat.1 betroffen sind. Die aus 35 Mitarbeitern bestehende Redaktion von «Sat.1 am Mittag» kann leicht aufgelöst werden, schließlich gelten deren Verträge nur noch bis November 2007. Aus Sicht der Quoten macht das Aus jedoch wenig Sinn: Zuletzt lag die Sendung weit über dem Sat.1-Schnitt.

Nun kommt es trotzdem anders: Sat.1 zeigt ab September 2007 nur noch das «Frühstücksfernsehen» sowie die abendlichen «Sat.1 News», die noch dazu wohl ohne Anchorman Thomas Kausch auskommen müssen. Der vor knapp drei Jahren vom ZDF geholte Nachrichtenmann wird nach einem Streit mit dem Sender aller Wahrscheinlichkeit nicht aus seinem Urlaub zurückkehren (Quotenmeter.de berichtete).
„Der Verzicht auf Nachrichten- und Informationssendungen bei ProSiebenSat.1 degradiert die Sender zu reinen Abspielkanälen von Filmen und Unterhaltungsshows“, kritisierte der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands noch am Vormittag. Und so wird es wohl auch kommen – vorerst werden die Sendeplätze von «Sat.1 am Mittag» und «Sat.1 am Abend» wahrscheinlich mit deutlich preisgünstigeren Eigenproduktionen bestückt. Angesichts der kurzfristigen Entscheidung der Verantwortlichen dürfte in der nächsten Zeit mit Wiederholungen zu rechnen sein. Schlechte Nachrichten für die Mitarbeiter, doch die kapitalorientierten Bosse dürfte es freuen. Schon am Dienstag dürfen die ersten „Opfer“ auf der Hauptversammlung der ProSiebenSat.1 Media AG stolz präsentiert werden.