Die ProSiebenSat.1 Media AG lud am Dienstagmorgen zur Hauptsammlung in die Messe München ein, in der sie die Geschäftszahlen für das Jahr 2006 und dem ersten Quartal 2007 vorstellte. Überschattet wurde die Hauptversammlung von dem massiven angekündigten Stellenabbau bei Sat.1 und N24.
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Umsatz durchbricht Zwei-Milliarden-Marke
Der Konzern konnte im Geschäftsjahr 2006 seinen Umsatz um 5,8 Prozent auf 2,105 Milliarden Euro erhöhen, mit einer Kostenreduzierung konnte der EBITDA um 15,8 Prozent auf 484 Millionen Euro gesteigert werden. Nach Vorsteuern kletterte das Ergebnis um 10,3 Prozent auf 387 Millionen Euro. Bei den Vorzugsaktien stieg der Gewinn von 1,02 auf 1,11 Euro an.
Guillaume de Posch kann ein erfolgreiches Jahr vorweisen, denn die Profitabilität hat sich um zwei Prozentpunkte auf 23,0 Prozent erhöht. Der Konzern soll allerdings das Ziel haben, die Rentabilität auf 30,0 Prozent anzuheben. Im Geschäftsjahr 2003 lag dieser Wert noch bei 10,4 Prozent.
Nachdem der Vorstandsvorsitzende Guillaume de Posch die Kennzahlen vorgestellt hatte, dankte er seinen Mitarbeitern: „Der Erfolg des Unternehmens ist das Ergebnis (…) aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ProSiebenSat.1-Gruppe. Dafür mein ganz herzlicher Dank an jeden Einzelnen.“ Die 180 Mitarbeiter, die eingespart werden, können über diese Worte nur hämisch lachen.
Sat.1 soll breiter positioniert werden
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Der Jobabbau soll laut Posch mit „mit aller gebotenen Fairness“ betrieben werden. Den Mitarbeitern wurden allerdings am Montag mitgeteilt, dass ihre Sendungen am Dienstag nicht mehr laufen. Diese Fairness ist Posch „wichtig“.
Umsatzrückgang bei ProSieben
Während Sat.1 seinen Gesamtumsatz von 830,9 auf 855,5 Millionen Euro steigern kann (+3 Prozent), geht dieser bei ProSieben von 751,7 auf 736,8 Millionen Euro zurück (-2 Prozent). Das Ergebnis vor Steuern und der EBITDA können bei Sat.1 um 27 Prozent gesteigert werden. Beim ersteren Wert erreicht der Sender 204,6 Millionen Euro, beim zweiten 205,4 Millionen Euro. ProSieben muss beim Ergebnis vor Steuern elf Prozent einbüßen. Der Gewinn vor Steuern beträgt 147,9 Millionen Euro, der EBITDA beträgt 147,6 Millionen Euro.
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Bei 9Live bzw. dem Transaktionsfernsehen der ProSiebenSat.1-Gruppe konnte der Umsatz von 54,9 auf 95,8 Millionen Euro angehoben werden, der EBITDA beträgt 17,9 Millionen Euro. Am Mitmachsender 9Live wird die ProSiebenSat.1-Gruppe keine konzeptionellen Änderungen vornehmen, hier stimmt wohl das Verhältnis zwischen Input und Output.
In seiner Rede weckt Guillaume de Posch aber auch Hoffnungen: „Durch den weiteren Ausbau der Geschäftsaktivitäten der ProSiebenSat.1-Gruppe wird es mittelfristig wieder zu einem Aufbau von Stellen kommen.“
Große Erfolge im ersten Quartal 2007
Auch im ersten Quartal des Jahres 2007 kann die ProSiebenSat.1-Gruppe zufrieden sein, denn der Umsatz wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent. Der Konzern erwirtschaftete 501,2 Millionen Euro, der EBITDA betrug 82,0 Millionen Euro und stieg damit um 16,1 Prozent.
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Beim Klassikersender kabel eins sind die Zahlen weiterhin erfreulich, denn das Vorsteuerergebnis beträgt 19,9 Prozent (+73,0%) und der EBITDA kann um 72,8 Prozent auf 19,7 Millionen Euro gesteigert werden. Die Nachrichten bei N24 verkaufen sich gut, sodass das Vorsteuerergebnis um 84,2 Prozent auf 3,5 Millionen Euro anstieg. Der EBITDA kletterte von 2,0 auf 3,4 Millionen Euro, das ist ein Plus von 70,0 Prozent.
Angesichts dieser Zahlen kann das Medienunternehmen sehr zufrieden sein, nur ProSieben hat zeitweise an Umsatz und Gewinn abgebaut.