Das Radsportrennen „Tour de France“ ist seit einigen Jahren schon bei ARD und ZDF nur Garant für leicht überdurchschnittliche Quoten. So lag das Rennen am Dienstag bei rund 14 Prozent beim Gesamtpublikum und bei rund neun Prozent in der so genannten Zielgruppe. Somit war es von Anfang an mehr als fraglich, ob es überhaupt möglich ist, im Programm von Sat.1 mit dieser Sportart gute Werte zu holen.
Mit Werbeunterbrechnungen und keinerlei Vorankündigung nahm der Berliner Sender die Übetragung nach dem Ausstieg der Öffentlich-Rechtlichen also auf. Ernüchterung herrschte dann am Freitagmorgen. Die Quoten waren eine reine Katastrophe. Im Schnitt sahen nur 500.000 Menschen zu. Eurosport profitierte in größerem Maße als Sat.1 vom Ausstieg der öffentlich-rechtlichen Sender aus der Live-Berichterstattung. Die Zuschauerzahlen kletterten am Donnerstag auf 940.000 Fernsehzuschauer. Der Marktanteil betrug sehr gute 8,9 Prozent. In der werberelevanten Gruppe kam man mit 330.000 Zusehern auf einen Marktanteil von 8,1 Prozent.
Entsprechend katastrophal sahen auch die Marktanteile aus. 4,7 Prozent Marktanteil erzielte man beim Gesamtpublikum, 4,5 Prozent wurden bei den 14- bis 49-Jährigen gemessen. Was für Sat.1 vielleicht noch schlimmer ist: Vom schwachen Nachmittagsprogramm profitierte RTL: «Das Familiengericht» holte beispielsweise 16,8 Prozent Marktanteil. Zum Vergleich: Eine Stunde zuvor kam Ulrich Wetzel mit dem «Strafgericht» auf weniger als zehn Prozent Marktanteil. Erst als Sat.1 nicht mehr sein reguläres Programm sendete, stiegen die Werte bei RTL. Freuen konnte sich auch «Staatsanwalt Posch», der mit 17,8 Prozent erstmals seit langem wieder deutlich oberhalb des Schnitts lag. Gegenüber des Vortags schalteten eine Million Menschen mehr ein.