Vermischtes

Harsche Kritik an Sat.1: ‚Tiefer geht’s nimmer’

von  |  Quelle: Stern.de
Ex-Sat.1-Talkmaster Erich Böhme findet deutliche Worte für die Zustände bei seinem ehemaligen Arbeitgeber.

Der Berliner Sender Sat.1 befindet sich in einer schweren Lage. Entlassungen und kurzfristige Absetzungen haben das Image des Senders beschädigt. Die Quoten hingegen sind schon seit längeren im Keller. Im Interview mit stern.de rechneten nun drei Fernsehmacher mit dem Berliner Sender ab. Im Zusammenhang mit einer Hereinnahme der Tour de France in das Programm, urteilte Ex-«Talk im Turm»-Moderator Erich Böhme: „Tiefer geht’s nimmer“. Es sei traurig, dass Sat.1 nun in die Hände von Heuschrecken geraten ist. „Die haben alle Blätter gefressen und nicht gedüngt“, so der 77-Jährige. Er finde, die jetzigen Besitzer seien auf den schnellen Euro aus. Zudem befürchtet er eine zusätzliche Verflachung.

Nico Hofmann, Erfolgsproduzent bei teamWorX hat dem Berliner Sender seinen Durchbruch zu verdanken. 2001 drehte er mit «Der Tunnel» seinen ersten Event-Zweiteiler. „Damals war eine Aufbruchsstimmung bei Sat.1, die hatten Mut - es wusste ja keiner, ob die Leute sich zeitgeschichtliche Stoffe anschauen wollen“, sagte er dem stern. Als Grund für den nun erfolgten Quoteneinbruch sieht er die Tatsache, dass sich die Verantwortlichen zu lange auf Bestehendem ausgeruht habe. Die Romantic-Comedy-Filme am Dienstag nannte er als Beispiel.



„Jetzt hat Sat.1 seine Stunde null“, urteilt er. Er hoffe aber, dass der Sender genügend Zeit bekomme, sich neu auszurichten. „Sat.1-Chef Alberti hat die Energie dafür,“ ist sich Hoffmann sicher. Für den Sat.1-Boss hatte Hofmann bereits im Dezember 2006 im Quotenmeter.de-Interview viele gute Worte übrig: „Er ist ein wirklich großartiger Programmmacher – seine Leistung bei Sat.1 kann gar nicht genug gelobt werden,“ sagte er damals.

Auch Ex-Sat.1-Talkerin Schreinemakers kritisiert die Gesellschafter, für die nur die schnelle Rendite zähle. Umsatz sei zwar auch zu Zeiten ihres Sat.1-Talks wichtig gewesen, aber auch die Produzenten hätten von guten Zahlen profitiert. „Wir haben dem Sender zu Bestzeiten 150 Millionen Mark beschert.“ Aber: Je mehr man einbrachte, desto besser sei man damals ausgestattet worden. „Man kann einen Sender auch durch Investitionen voranbringen - indem man langsam seine Zugpferde heranzieht,“so Schreinemakers.

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