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Für die Konkurrenten ProSieben und Sat.1 findet Schäferkordt lobende Worte: "Pro Sieben hat mit «Schlag den Raab» eine tolle Event-Show hinbekommen, Sat.1 investiert auch in interessante deutsche Fiction." Glück habe man mit den amerikanischen Serien gehabt, denn diese würden "die ersten acht Quotenplätze" belegen. "Wir haben also wohl einfach die besseren Serien gekauft", lautet somit das Fazit der RTL-Geschäftsführerin. Auch wenn ProSieben derzeit zulege, sei der Sender "noch lange nicht dicht hinter uns".
ProSieben wolle auch eher eine jüngere Zielgruppe erreichen, während man bei RTL die "ganze Familie" bedienen möchte. So habe der Sender auch "sehr viele Zuschauer, die über fünfzig oder über sechzig sind", sagte Schäferkordt. Auf die Frage, ob Peter Kloeppel noch in einem Jahr bei RTL Nachrichtenchef sein wird, antwortete sie: "Welch eine Frage. Natürlich wird er bei uns sein, wenn er es will." Kummer bereitet Schäferkordt die Politik der großen Filmstudios, die die "Blockbuster nach nur einer Ausstrahlung im Fernsehen für 8,99 Euro bei den Discountern auf dem Grabbeltisch verscherbeln".
An der Fußball-Bundesliga habe RTL weiterhin Interesse, aber aufgrund der hohen Kosten sei dieses Vorhaben derzeit allerdings nicht realisierbar. "Wenn sich andere Modelle bieten, sind wir wieder dabei", sagte die RTL-Chefin. Die VOX-Serie «Boston Legal» bezeichnet Anke Schäferkordt als ihre "Lieblingsserie". "Ich schaue jede Folge, sobald sie aus Amerika ankommt, gleich im Original." Die US-Serie passe auch "ideal" zu VOX, da sich Schäferkordt als Geschäftsführerin der ganzen deutschen Gruppe "auch um das Wachstum von VOX kümmern" müsse. Aus diesem Grund wird auch die "sehr gute Serie «Shark»" beim kleinen Schwestersender laufen.