Am Donnerstag empfing Premiere zahlreiche Journalisten in München, um den neuen Premiere Bundesliga-Kanal zu präsentieren. „Wir haben seit je her großen Wert auf die Bundesliga gelegt“, eröffnete Sport-Vorstand Carsten Schmidt seine Präsentation. Seit Februar 1991 ist der Bezahlkanal nun ununterbrochen Berichterstatter der Bundesliga – im vergangenen Jahr sendete man zwar nur über das Internet, aber immerhin sendete man. „Man sieht daher, dass wir ein zuverlässiger Partner der DFL sind“, erklärte Schmidt.
In der kommenden Spielzeit wird es laut Senderangaben soviel Live-Fußball wie nie zuvor bei Premiere geben. Über 1.200 Spiele zeigt der Kanal – einen Großteil davon exklusiv. Damit ist Premiere wieder Deutschlands Fußballsender Nummer 1. Die gesamte Redaktion zeigte sich glücklich, dass der Ballsport nun wieder bei Premiere beheimatet ist. „Dieser Marken-Wirr-Warr war hemmend für den gesamten digitalen Markt und auch für die Bundesliga“, erklärte Schmidt. Er sei froh, dass es den Sport nun wieder unter einer Marke gebe – und nicht wie zuletzt über Premiere, aber eben doch mit arena-Crew.
Auf dem eigenen Bundesligasender, den der Sender am Mittwoch startete, werden zukünftig neben den Liveübertragungen auch Dokumentationen und Reportagen zu sehen sein. Auch die Primera Division muss dort – gesondert von den sonstigen europäischen Ligen – laufen. Das Programm vervollständigen Wiederholungen der Spiele. „Wir lassen uns nicht beirren“, sagte Schmidt und kam damit auf die redaktionelle Aufbereitung der Spieltage zu sprechen. „Deswegen wird es bei uns in der kommenden Saison auch wieder die Original-Konferenz geben: Das heißt, wir werden ohne Split-Screen arbeiten und der Fan darf wieder die zweisekündige Spannung genießen, für wen jetzt ein Tor gefallen ist.“
Dennoch zollte er den Kollegen von arena Respekt für die erbrachte Leistung. Es sei beeindruckend, was der Sender innerhalb so kurzer Zeit auf die Beine gestellt habe. Dem stimmte auch Premiere-Boss Georg Kofler (Foto) zu. Aber: „So, wie Premiere die Spiele präsentiert, ist es das bessere Bundesligafernsehen.“ Dass man in einigen Punkten aber dennoch unterschiedlicher Ansicht sei, wollte Schmidt nicht verschweigen. So wird es in der kommenden Saison kein Studiopublikum geben, auch wenn Premiere künftig – und anders als in der Saison 05/06 – aus einem eigenen Studio senden wird. Das Studio bezeichnete Schmidt als eine Art „ruhige Analysezentrale“ – im Presseheft wird es in Anlehnung an die „himmlischen Werbespots“ aber auch als „Kathedrale des Fußballs“ beschrieben.
De facto handelt es sich dabei um eines der modernsten Fußballstudios der Welt – auch Kaiser Franz Beckenbauer zeigte sich beeindruckt: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwo auf der Welt eine bessere Fußballberichterstattung gibt als auf Premiere.“ Eine Absage erteilte Sport-Vorstand Schmidt Spielereien wie Fankommentaren und anderem. Außerdem wird Premiere am Konzept festhalten, die Bundesliga-Konferenz aus Ismaning zu produzieren. „Das Geld sparen wir“, sagte Schmidt, „das heißt, wie machen in der Konferenz genauso weiter wie damals, als wir damals den deutschen Fernsehpreis gewonnen haben.“