Ein für 2008 in der ARD geplantes Stasi-Drama sorgt für Unmut beim Leiter der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe. In dem vom MDR in Auftrag gegebenen Fernsehfilm «12 heißt: Ich liebe dich» verliebt sich die DDR-Oppositionelle Regina Kaiser im Stasi-Gefängnis in ihren Verhörer Uwe Karlstedt.
Mit einem selbsterdachten Zahlencode gestehen sie sich ihre Zuneigung, nach Kaisers Entlassung werden die beiden ein Paar. In einem Brief an MDR-Intendant Udo Reiter warnte Knabe, sollte der Film ausgestrahlt werden, würden Opferverbände mit Sicherheit protestieren, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Der Film verharmlose die Tätigkeit der Stasi. Es gebe keinen Beleg, dass die angeblich authentische Geschichte nicht eine "nachträgliche Erfindung" sei.
"Uns geht es darum, dass nicht der falsche Eindruck entsteht, die Untersuchungshaft sei eine Art Ehe-Anbahnungsinstitut gewesen", sagt Knabe. Laut MDR-Fernsehdirektor Wolfgang Vietze zeige der Film sehr wohl, wie brutal die Stasi vorgegangen sei. Auch Knabes Vorwurf, die Geschichte sei erfunden, sei falsch.