«Kreis runde Sache»: Brisante Comedy-Tour

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Radsport.

Noch wenige Tage bis zum Start der Deutschland-Tour. Junge Menschen erstürmen dann wieder Testosteron-geladen auf Rennrädern unsere höchsten Hügel und Berge. Betrug? Fehlanzeige. Jan Ullrich hat schließlich seinerzeit auch niemanden an der Nase herumgeführt. Es haben doch alle gemacht…

Das Erste hat inzwischen sein komplettes Tour-Team aus Frankreich wieder in die Heimat gekarrt, um es für die Übertragung der großen Deutschland-Schleife fit zu machen. Vom Rennen selbst werden die Zuschauer an den Fernsehgeräten allerdings nur wenig mitbekommen, denn der Sender möchte sich fast komplett auf die Dopingberichterstattung konzentrieren. In Nahaufnahmen soll gezeigt werden, wie sich Radprofis mit Hilfe von Blutbeuteln und diversen Spritzen für die nächste Etappe rüsten.

Im Betrugsfall möchte sich die ARD jedoch aus der Radsport-Übertragung zurückziehen. Dies kann passieren, wenn etwa zu geringe Mengen der für Radfahrer wichtigen Substanzen eingenommen werden. „Brisant“ soll schließlich um Punkt 17:15 Uhr mit dem ersten Bericht über ein tragisches Familiendrama mit vierzehn Toten im polnischen Heiligkreuzgebirge auf Sendung gehen.

Schlechte Zeiten für Radrennfahrer. Auch, weil die Tour de France im kommenden Jahr noch völlig auf der Kippe steht. Die Chefs der ARD arbeiten derzeit mit Hochdruck an einem Plan, wonach man die Übertragungsrechte unbemerkt an Sat.1 weiterreichen kann. Für den Ausbau der Comedy-Sparte.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.