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Das geht aus einem bisher unveröffentlichten Protokoll der PR-Agentur hervor, die die Deals eingefädelt hat. Dabei ist in Deutschland Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente beim Laienpublikum grundsätzlich verboten. In dem Agentur-Protokoll taucht zum Beispiel ein "Abschluss" mit UCB Pharma auf, Hersteller des Epilepsie-Präparats Keppra. Die ARD-Zuschauer, die am 11. März 2003 «In aller Freundschaft» anschalteten, sahen darin den Patienten Klaus Ritter. Nach einem Anfall sagt Klinikärztin Dr. Elena Eichhorn zu ihm: "Es gibt ein neues, hochwirksames und sehr gut verträgliches Anti-Epileptikum."
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Die entsprechenden Pharmaunternehmen wollten sich zu den Vorfällen nicht äußern, heißt es in dem "stern"-Bericht weiter. Dass es Schleichwerbung in der ARD-Serie «In aller Freundschaft» gab, wurde bereits 2005 erstmals berichtet. Allerdings war bisher nicht bekannt, um welche Medikamente noch um welche Unternehmen es sich konkret handelte. Dabei war «In aller Freundschaft» regelrecht verseucht mit Pharmaschleichwerbung. Zwischen 2002 und 2004 landeten bei der mit der Abrechnung betrauten Bavaria-Tochter BSM mehr als 250.000 Euro für Pharma-Schleichwerbung allein in dieser ARD-Serie.