«Kreis runde Sache»: Schawinskis Blackout

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An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: "Die TV-Falle".

Wie muss sich Roger Schawinski bloß gefühlt haben, als er am Tag nach der Ausstrahlung des ersten „Blackout“-Teils die Einschaltquoten begutachtete. Seit Kurzem wissen wir’s, denn in seinem Buch „Die TV-Falle“ rechnet der einstige Sat.1-Chef mehr oder weniger mit der Fernsehbranche ab. Seine Beschreibung der eigenen Handlung hätte beinahe selbst Teil von „Blackout“ sein können.

Er schreibt: „Dann, so gegen halb neun am nächsten Morgen, hatte ich die Quoten auf meinem BlackBerry. Aufgeregt spulte ich die einzelnen Sendungen herunter, bis ich es vor mir sah: Blackout 7,0 Prozent. Ich erstarrte augenblicklich. 7 Prozent! Das war eine Katastrophe! 7 Prozent. Wie war das möglich? Was war passiert?“

Offenbar nicht viel. Gegen „Tatort“ & Co. war man schlicht und einfach machtlos. Viele Millionen wurden einfach so in den Sand gesetzt. Doch den Film nur anhand der Quoten zu bewerten, wäre sicherlich falsch. Auch ein Jahr danach kann Schawinski noch jeden Morgen in den Spiegel blicken, ohne Angst haben zu müssen, sich verraten zu haben.

Damit hat er so manchem momentan bei ProSiebenSat.1 beschäftigten Verantwortlichen einiges voraus. Im Jahr 1 nach Schawinski zählen nur noch Profit und Quote. Koste es nicht, was es wolle. Hauptsache billig, Hauptsache trashig. Mag sein, dass das alles ein wenig subjektiv ist, doch genau dieser Eindruck hat sich innerhalb weniger Wochen in den Köpfen der Zuschauer verankert. Dumm nur, dass die nicht so schnell unter einem Blackout leiden werden.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.

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