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Für viel Zündstoff sorgte in den vergangenen Wochen die Ankündigung, die bisher donnerstags ausgestrahlten Volksmusik-Shows aus dem Programm zu nehmen. Für Reihe wie «Zauberwelt der Berge», «Das Sommerhitfestival» oder «Lustige Musikanten» ist fortan kein Platz mehr. Die Angst vor einem „Generationenabriss“, wie es ZDF-Intendant Markus Schächter nennt, ist wohl zu groß geworden. Kritik hagelte es für die Entscheidung zuhauf, Schlager-Urgestein Heino forderte sogar die Zuschauer auf, einen „Volksmusik-Euro“ bei der GEZ-Zahlung einzubehalten.
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Einen Vorgeschmack gab es zuletzt offenbar mit der neuen Abend-Show «Wie schlau ist Deutschland?», in der Johannes B. Kerner schon zwei Mal das Wissen der Deutschen testete. Ab dem kommenden Jahr wird die Sendung aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr donnerstags, sondern bereits am Mittwochabend ausgestrahlt. Die bislang mittwochs gezeigten Serien und das Magazin «zdf.reporter» nehmen im Gegenzug den Donnerstag für sich in Anspruch. Doch der Mittwochabend soll nicht ausschließlich mit Shows bestückt werden – auch eine auf 90 Minuten verlängerte Ausgabe von «Aktenzeichen XY… ungelöst» und „frauenaffine“ Spielfilme finden dort schon bald ihren Platz.
Das bereitet besonders den Kollegen der ARD Sorgen, setzt man dort doch schon seit Jahren auf eigenproduzierte Spielfilme. „Ich finde das Vorgehen des ZDF alles andere als witzig“, zeigte sich WDR-Fernsehdirektorin Verena Kulenkampff vor einigen Tagen verärgert über die Pläne aus Mainz. „Es ist ein unfreundlicher Akt, leichte Filme gegen sperrige Filme zu programmieren, denn auf diese Weise wird viel Geld vergeudet.“ Die Entscheidung des ZDF werde sich nachhaltig auf die Marktanteile der ARD-Filme auswirken – und in der Folge möglicherweise auch auf die Quoten der Talk-Show «Hart aber fair».
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Der Wechsel von «Hart aber fair» hat zudem Auswirkungen auf die Zukunft von Harald Schmidt. Seine Sendung wird, wie berichtet, in ihrer bisherigen Form nicht fortgesetzt. Gemeinsam mit seinem neuen Show-Partner Oliver Pocher erhält der zuletzt lustlos wirkende Schmidt am Donnerstagabend nach den «Tagesthemen» eine komplette Stunde Sendezeit. Zeitgleich – und damit 90 Minuten später als zuletzt – soll demnächst im ZDF das «auslandsjournal» gezeigt werden. Maybrit Illners Polit-Talk wandert aller Voraussicht nach auf den Dienstagabend, was wiederum Frank Plasberg und «Hart aber fair» einige Zuschauer kosten könnte. Ohnehin ist der Wettbewerb politischer Gesprächsrunden so hart wie noch nie, denn Anne Wills Christiansen-Nachfolgesendung steht schon in den Startlöchern.
Festzuhalten bleibt, dass Informationssendungen bei ARD und ZDF in naher Zukunft im Abendprogramm weiter in den Hintergrund rücken werden. Im Zweiten trifft es das «auslandsjournal», im Ersten fallen die eher mäßig erfolgreichen Natur-Dokus am Montagabend zugunsten neuer Familienkrimis weg. Gleich drei neue Formate dieser Art will man zunächst testen, den Anfang macht «Ein Fall für Nadja». Immerhin: Das ZDF schenkt seinem Geschichtsmagazin «History» einen deutlich besseren Sendeplatz. Anstelle des späten Sonntagabends wird die Sendung schon um 18:30 Uhr gezeigt.
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