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Schmidt-Hommage: Kurzweile ohne Geburtstagskind

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Zu Ehren Harald Schmidts strahlte das Erste am Freitag eine Hommage aus. Auch wenn Schmidt selbst fehlte, lohnt sich das Einschalten des 90-minütigen Films durchaus. Quotenmeter.de-Redakteur Alexander Krei sah zu.

Was soll man von einer Geburtstagsgala halten, wenn der Gratulant selbst gar nicht anwesend ist? WDR-Autor Klaus Michael Heinz, der zuletzt schon den 70. Geburtstag von Herbert Feuerstein unterhaltsam in Szene setzte, wagte sich dennoch an das schwierige Unterfange. Heraus kam eine kurzweilige Hommage auf den inzwischen 50-jährigen Harald Schmidt, die am Freitagabend zu sehen war.

Foto: ARDDer 90-minütige Film begann mit einem Ausspruch Schmidts aus dessen Anfangszeit im Ersten. Voller Selbstbewusstsein tönte er damals im Bezug auf seinen Sender: "Wir im Ersten. Wir, das Erste. Ich!" Auch seine Gastauftritte im «heute-journal», bei «Report Mainz» oder in Sabine Christiansens Talk-Show sorgten für einen schnellen Einstieg, der nur all zu deutlich machte, dass sich der Entertainer in letzter Zeit mit seiner eigenen Sendung zwar rar machte, dafür gleichzeitig aber auch vielen anderen Hochzeiten tanzte.

Von Waldi-Show bis Opern-Übertragungen war zuletzt fast alles dabei- nach nicht einmal zwei Minuten konnte man schon verstehen, wieso manche Schmidt-Show in den vergangenen Monaten alles andere als rund wirkten. Grandios allerdings seine Reaktion auf Günther Jauchs Frage, was er mit seiner ersten Million gemacht habe: "Eigentlich schnell ausgegeben, weil wenige Tage später kam ja schon die zweite."




Die Bilder, auf die Autor Heinz zurückgreifen konnte, reichten bis zum Ende der 70er Jahre. Damals verteilte Schmidt - verkleidet als Weihnachtsmann - Geschenke an kleine Kinder. Einen Einblick in die Kindheit des nun 50-Jährigen erhielten die Zuschauer auch bei dessen Auftritt im «Musikantenstadl». Schmidts Eltern wurden von Karl Moik befragt und zeigten sich durchaus überrascht, woher Schmidts zynische und oft nicht unbedingt von Niveau strotzenden Einlagen der Anfangszeit herkamen. "Von uns hat er das nicht".

Passend dazu wurde ein Sketch-Ausschnitt gezeigt, in dem Schmidt als Pornodarsteller zu sehen war. Auch Schmidts Hoch-Zeit, den Jahren bei Sat.1, wurde bedacht: In kurzen Blöcken bekamen die Zuschauer noch einmal seinen feuchten Kuss mit Verona Feldbusch zu sehen und auch die Polen-Witze, für die Schmidt in den 90ern bekannt war, durften selbstverständlich nicht fehlen. Eine Rolle spielte darüber hinaus das von Schmidt eingeleitete Outing von Moderatorin Bettina Böttinger, die der Moderator darüber hinaus mit einer Klobrille verglich. In einer späteren Sendung zeigte sich Böttinger verletzt und verlies die laufende Sendung. Entschuldigen müsse er sich aber nicht, meinte Schmidt in einem späteren Interview.

Sehr unterhaltsam: Schmidts Auftritt in der ZDF-Show «Klassenzimmer». Fast kein ehemaliger Schulkamerad wollte den Moderator treffen, sogar das Bühnenbild musste verkleinert werden, damit es voller aussah, scherzte Schmidt später. Ungewohnt heftig fiel dagegen die Kritik am ZDF-Kollegen Johannes B. Kerner aus, der nach dem Amoklauf von Erfurt "aus dem Bottich" (O-Ton Schmidt) kleine Kinder zum Vorfall befrage. "Ich verstehe auch nicht, dass der Intendant des ZDF nicht an sich runterkotzt, wenn er das abends sieht, sondern noch an der Katholischen Akademie Ethik-Vorträge hält", so Schmidt.

Eher zäh wirkten nur so manche musikalische Einlagen von Schmidts Kollegen: Ein von Elke Heidenreich, Thomas Gottschalk oder Götz Alsmann immer wieder gezeigtes Konzert zu Ehren Schmidts hätte es angesichts der Fülle großer Schmidt-Momente der vergangenen Jahre sicherlich nicht gebraucht. Dennoch: Die Hommage auf Harald Schmidt kann durchaus als gelungen angesehen werden. Und irgendwie fehlte das Geburtstagskind am Ende gar nicht mehr.

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