Die Verantwortlichen von kabel eins konnten einem beinahe leid tun, als sich Sat.1 zu Beginn des Jahres die neuen Folgen von «Without a Trace» stibitze und wenig später schließlich bekannt wurde, dass die neue Staffel von «Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen» bei ProSieben ausgestrahlt werden sollte.
Dabei sah es zu Beginn von Staffel vier gar nicht gut aus für den Münchener Sender: Die erste bei ProSieben gezeigte Episode der US-Krimiserie lag mit nur 1,29 Millionen Zuschauern und einem damit verbundenen Marktanteil von 4,2 Prozent beim Gesamtpublikum weit unterhalb des Senderschnitts. Noch dazu blieb die Serie auch in der Zielgruppe deutlich hinter den Erwartungen zurück und kam mit lediglich 980.000 Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren auf äußerst magere 8,2 Prozent. Auf diesem Niveau lagen zuletzt die bei kabel eins gezeigten Folgen – sicherlich kein Maßstab für einen Sender wie ProSieben.
In Woche zwei sah es jedoch schon deutlich besser aus: Mit 10,2 Prozent lag «Cold Case» immerhin im zweistelligen Bereich, wenngleich eine Woche später mit nur 900.000 jungen Zuschauern sowie miesen 7,4 Prozent Marktanteil erreicht wurde. Von diesem Moment an ging es allerdings deutlich bergauf: Zwar musste die Krimi-Serie auch weiterhin durch ein nicht enden wollendes Tal der Tränen – nur zwei Mal erreichte «Cold Case» in den folgenden acht Wochen zweistellige Werte –, doch der lange Atem machte sich schließlich bezahlt.
Ende Juni und Anfang Juli 2007 erreichte ProSieben mit seiner Krimi-Serie zwei Mal hintereinander jeweils 1,82 Millionen Zuschauer. Erstmals wurden beim Gesamtpublikum Marktanteile von mehr als sechs Prozent erzielt und auch in der Zielgruppe schien man sich zu erholen. Mit 11,0 und 11,4 Prozent kam «Cold Case» dem lange ersehnten Senderschnitt Schritt für Schritt näher. Richtig gut sah es am 11. Juli 207 mit der Folge „Bomben für den Frieden“ aus, die an der 2-Millionen-Marke kratzte und schließlich 1,99 Millionen Menschen unterhielt. Bei den 14- bis 49-Jährigen war die Krimi-Serie mit 1,47 Millionen Zuschauern dieser Altersklasse und einem Marktanteil in Höhe von 12,9 Prozent so erfolgreich wie nie zuvor.
Der positive Trend setzte sich im weiteren Verlauf mit Werten um zwölf Prozent in der Zielgruppe fort, am 08. August 2007 konnte mit genau 13,0 Prozent der bisherige Bestwerte sogar noch einmal überboten werden. Nur gegen das quotenstarke Fußball-Länderspiel zwischen England und Deutschland hatte ProSieben Mitte des Monats nicht ganz so viel Glück, doch angesichts der harten Konkurrenz dürfte man an diesem Abend mit den erreichten 9,5 Prozent ebenfalls noch recht zufrieden gewesen sein.
Auch die vorerst letzte Folge bewegte sich auf diesem Niveau. 9,5 Prozent Marktanteil wurden gemessen. ProSieben beendete die vierte Staffel am 29. August 2007 nach 22 von 24 Folgen. Die verbleibenden zwei Episoden sollen gemeinsam mit der fünften Staffel im nächsten Jahr ausgestrahlt werden.
Das Fazit der Staffel fällt allerdings weniger positiv aus. Anzumerken ist, dass die Bruckheimer-Serie einen klaren Trend nach oben aufweist, im Schnitt sahen aber dennoch nur 10,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen zu - viel zu wenig für ProSieben. Im Mittelwert hatte jede Erstausstrahlung knapp 1,60 Millionen Zusschauer.