Vor einigen Jahren führte RTL seinen Comedymittwoch ein und fiel mit einigen Sitcoms böse auf die Nase. Am vergangen Mittwochabend startete die Comedyschiene in ein weiteres Fernsehjahr und holte erneut Top-Quoten. Zwar sind «Super Nanny» und «Raus aus den Schulden» als Helpshow ausgelegt, aber ein Großteil der Zuschauer ziehen sich die Formate zur Belustigung rein.
Ein Dauerbrenner ist die «Super Nanny», die schon seit Jahren im RTL-Programm hohe Einschaltquoten einfährt. Das Konzept ist sehr einfach: Katharina Saalfrank hilft Eltern auf die Sprünge, damit diese besser mit ihren Kindern umgehen können. Beispielsweise inspizierte Katharina in der vergangenen Woche mit einem 14-Jährigen ein Jugendgefängnis. Dieser glaubte, dass seine Kumpels ihn regelmäßig besuchen werden, wenn er bald hier einsitzt.
Wenn Peter Zwegat in seiner Sendung verschuldeten Menschen hilft, dann ist so manche Engstirnigkeit lustiger als jede deutsche Sitcom. In der Staffelpremiere erwarb eine Familie zwei Bäckereien, die nicht in der Nähe ihres Heimatortes lagen. Der erfahrene Schuldnerberater stellte die Einnahmen den Kosten gegenüber und stellte fest: Die Familie macht monatlich dreitausend Euro Verlust. Aber auch die erste Staffel hatte ihre Highlights: Da gab es eine Familie, die über ihre finanziellen Möglichkeiten lebte. Sie riefen das Team von RTL zu Hilfe, lehnten aber bis zuletzt die wichtigsten Vorschläge ab.
Zwar kann der Mittwochabend bei RTL vielen Menschen zahlreiche Tipps in Sachen Kindererziehung und Finanzen geben, aber für einen gewissen Teil der Fernsehzuschauer dienen die Formate einfach zur Unterhaltung. Wer sich aber wirklich vom Fernsehen beraten lassen möchte, der sollte die dritten Programme wählen. Die WDR-Sendung «Der große Finanztest» gleicht ungemein der Zwegat-Sendung, wurde aber noch nicht für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Schade eigentlich.