An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Kerners Köche.
Beschneidungen kennt man noch heutzutage in einigen Kulturkreisen als schmerzhafte Angelegenheit für Männer oder diejenigen, die es werden möchten. Möglichst mit Augenmaß sollten entsprechende Operationen durchgeführt werden. Beschneidungen gibt es übrigens auch nach öffentlich-rechtlichem Verständnis: Das ZDF plant nun beispielsweise die Beschneidung der hauseigenen Nachrichten.
Um 14 Uhr gibt es fortan nur noch einen Fünf-Minuten-Infoblock. Grund ist die Hereinnahme von Kerners kulinarischem Kochschuppen. Kurz nach dem Mittagessen zeigt das Zweite fortan jene Show, die das Stichwort „Viele Köche verderben den Brei“ offenkundig zum Lebensmotto auserkoren hat.
Normalerweise brutzelt es lediglich am späten Freitagabend in vertrauter Runde. Während Alfons Schuhbeck Einblicke in seine innerhalb von Milliarden Jahren angesammelte Gewürzwelt gibt und Sarah Wiener Augen rollend das fehlende Salz in den Witzen von Horst Lichter bemängelt, rührt Johann Lafer seine Original Duriner Domadensuppe an.
Wer das alles bis jetzt aufgrund andersweitiger Lebensplanung zu Beginn des Wochenendes noch nicht sehen konnte, hat also bald täglich die Möglichkeit, Kerners Köchen über die Schulter zu blicken. Wiederholungen der spannendsten und unterhaltsamsten Ausgaben – so viele können das eigentlich gar nicht sein… - werden nun also zwischen Babette Einstmann und den tierischen Bewohnern des Duisburger Zoos gezeigt. So sieht moderne televisionäre Beschneidung aus – tut mindestens genauso weh wie das Original in fremden Kulturen.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.