Die fünfköpfige Familie Mickler führt ein stressiges Familienleben, in dem nur wenig Zeit füreinander bleibt und somit zum Beispiel der Geburtstag der Mutter Laura (Susanna Simon) vergessen wird. Keiner der vier hat ihr etwas geschenkt, geschweige denn gratuliert. Der Einzige, der an Lauras Geburtstag gedacht hat, ist Mark (Pasquale Aleardj), ihr Schwager. Er wohnt in Neuseeland und hat per Post ein Paket geschickt, in dem sich ein Spiel befindet. Eigentlich hat Laura einen Tisch zum Essen bestellt, aber auf Grund merkwürdiger Vorfälle kann die Familie das Haus nicht verlassen und ist gezwungen daheim zu bleiben. Um Laura eine Freude zu bereiten, beginnen die fünf das Brettspiel zu spielen.
Anfänglich sieht es sehr simpel aus, aber es entpuppt sich zu einem magischen Spiel, das die Geheimnisse der Spieler zu kennen scheint. Das gefährlichste der farbigen Felder ist das „Wahrheitsfeld“, bei dem der betroffene Spieler verpflichtet ist wahrheitsgetreu die Fragen zu beantworten, denn „Manatu verzeiht nur eine Lüge, bei der zweiten ist es sehr sauer, und bei der dritten sind alle tot…“ Da das Spiel sich nicht einfach beenden lässt, müssen die Micklers zusammen halten um Manatu zu besiegen.
Darsteller:
Susanna Simon («Die Hochzeit meiner Töchter») spielt Laura Mickler
Markus Knüfken («Da kommt Kalle») ist Mathias Mickler
Pasquale Aleardi («Verrückt nach Clara») ist Mark
Stefan Miess spielt Ron
Emilia Schüle ist Nikki
Kara Mc Sorley ist Betty
Kritik:
Oh je, oh je – welch schlechte Umsetzung einer eigentlich recht netten Geschichte… Dieser Sat.1-Film läuft wirklich aus der Reihe – die Dienstagaben-Filme sind normalerweise zwar nicht die Besten, aber dennoch für einen Fernsehabend mit einer Freundin oder der Familie geeignet. «Manatu – nur die Wahrheit rettet dich» ist höchstens dann Unterhaltung, wenn die anderen Programme gerade alle eine Störung aufweisen.
In der Einführungsphase ist der Film in Ordnung – die Musik und die Hektik des Familienlebens lassen vorerst darauf schließen, dass die Geschichte einiges zu bieten hat und für Spaß sorgen wird. Aber bereits nach wenigen Minuten wird klar, dass diese Phantasiestory eher in das Programm des Kinderkanals gehört.
Die schauspielerische Leistung ist zufrieden stellend, was bedeutet, dass in manchen Momenten durchaus die Glaubhaftigkeit fehlt. Angefangen bei der hysterischen Mutter bis hin zur kleinen Tochter Betty, die ihre Puppe Lena zur besten Freundin hat und so Mitleid erregend ist, dass sogar «Doktor House» von RTL zur Behandlung vorbeischauen würde.
Die Streitereien in der Familie, wie zum Beispiel: „Igitt, mein Bruder ist ein Spanner, er spioniert mir nach“, sind wenig unterhaltsam und führen zu genervten Gesichtern vor dem Fernseher.Sehr schön sind die Aufnahmen am Strand von Neuseeland, wo Mathias' Bruder Mark lebt. Das hellblaue Meer, die hübsche Holzhütte mit Meerblick und das Rauschen des Wassers sind gut eingebaut. Diese Sequenzen sind aber sehr kurz und füllen nicht mehr als fünf Minuten des Films. Die meiste Zeit, ungefähr die Hälfte der Story, verbringen die Micklers in einem Erdloch, einer Art Schlucht, in der unten das Wasser brodelt und darauf wartet die Familie zu verschlingen. Hier haben die fünf die Aufgabe wieder herauszufinden, wozu starker Zusammenhalt erforderlich ist.
Die Geschwister haben aber ihre kleinen Problemchen und wollen deswegen mehrere Male nicht auf Anhieb mitarbeiten, worauf der Zuschauer vor dem Fernseher sich zusehends gelangweilter fühlt. Alles in allem gibt es weit bessere Sat.1 Produktionen, und es gilt zu hoffen, dass der nächste Dienstagabendfilm zu diesen gehört.
Sat.1 zeigt „Manatu – Nur die Wahrheit rettet dich“ am Dienstag, den 18. September 2007.