In den letzten Monaten haben unsere Redaktion vermehrt Anfragen erreicht, wann ProSieben die achte Staffel der US-Sitcom «Will & Grace» endlich ausstrahlen wird. Immerhin wurde diese schon vor knapp über einem Jahr in den USA gesendet. Bei ProSieben hörte man - im Gegensatz zu vielen anderen Serien - immer nur vage Aussagen, die die Fans eher wenig zufrieden stimmten. Nun gibt es aber Sicherheit: ProSieben wird die letzte Staffel von «Will & Grace» nicht ausstrahlen. Stattdessen nimmt sich Schwestersender Sat.1 der Sitcom an. Dies teilte ProSieben-Programmplaner Jürgen Hörner im Quotenmeter.de-Interview mit, das am kommenden Sonntag auf unserer Seite erscheint.
Zunächst wird Sat.1 ab November 2007 (der genaue Sendetermin wird noch kommuniziert) die ersten sieben Staffeln ins Programm nehmen, ehe dann die achte Staffel in deutscher Erstausstrahlung folgt. ProSieben zeigte die Staffeln eins bis fünf ab September 2001 jeweils am Samstagnachmittag, die sechste und siebte Staffel liefen dann am Sonntagnachmittag mit unbefriedigenden Quoten.
Beim Sendeplatz werden die meisten Fans allerdings erst einmal schlucken müssen, denn alle 193 Folgen werden montags bis freitags um 00.15 Uhr gezeigt. Dieser Sendeplatz ist frei geworden, nachdem Sat.1 die Nachtausgabe seiner Nachrichtensendung gekippt hat. Dort läuft zurzeit noch die US-Sitcom «Frasier» und demnächst gibt es ein Wiedersehen mit «Becker». Die Quotenerwartungen dürften demzufolge gen Null gehen.
«Will & Grace» handelt von dem schwulen Rechtsanwalt Will Truman (Eric McCormack) und der heterosexuellen Innenarchitektin Grace Adler (Debra Messing), die schon seit Collegezeiten die besten Freunde sind. Mittlerweile leben beide in New York und teilen sich dort eine Wohnung. An ihrer Seite sind immer ihre guten Freunde Jack McFarlane (Sean Hayes) und Karen Walker (Megan Mullaly).
In den USA startete «Will & Grace» im September 1998 auf dem Network NBC. Während die ersten beiden Staffeln eher mittelmäßige Quoten holten, half ab der dritten Staffel der Sendeplatz nach «Friends», der der Serie immer um die 17 Millionen Zuschauer bescherte - Werte, von denen NBC heute fast nur träumen kann. Da in den Vereinigten Staaten der Sitcom-Boom immer mehr nachließ, bekam dies auch «Will & Grace» zu spüren. Die letzten beiden Staffeln holten die schlechtesten Durchnittswerte der Serie. Am 18. Mai 2006 wurde schließlich die einstündige finale Folge ausgestrahlt und diese brachte es dann noch einmal auf versöhnliche 18,10 Millionen Zuschauer.
Als einer der wenigen Serien gelang es allen vier Hauptdarstellern der Sitcom mit mindestens einem Emmy ausgezeichnet zu werden (nur Mullaly erhielt zwei Emmys). Insgesamt war «Will & Grace» für 83 Emmys nominiert, allerdings gewann die Serie nur 16. Bei den "Golden Globe Awards" ging die Sitcom stets leer aus. Die Staffel-Premiere und eine weitere Folge der achten Staffel wurden in den USA live ausgestrahlt. Die Serie konnte auch viele namhafte Gaststars verbuchen, die sich teilweise sogar selbst spielen. So traten unter anderem die Musiker Cher, Madonna, Elton John, Jennifer Lopez sowie die Schauspieler Alec Baldwin, Matt Damon, John Cleese und Kevin Bacon in kleinen oder größeren Rollen auf.
Bereits ab dem 23. Oktober 2007 sendet Sat.1 eine amerikanische Sitcom in deutscher Erstausstrahlung: Die erste und einzige Staffel von «The Ellen Show», die 18 Folgen umfasst, wird immer gegen Mitternacht zu sehen sein. Hauptdarstellerin Ellen DeGeneres, die 1997 sich und ihre Figur in ihrer ersten Sitcom «Ellen» als Lesbe outete, spielt darin eine erfolgreiche Geschäftsfrau aus Los Angeles, die in ein verschlafenes Nest namens Clark zieht, in dem sie aufgewachsen ist.