Nicht ausgeschlossen, dass man in den RTL-Chefetagen die Quoten vom Sonntagabend mit Verwunderung und Bestürzung zur Kenntnis nimmt. Der Grund: Der im Vorfeld viel beworbene Spielfilm «Prager Botschaft» kam nur bei wenigen Zuschauern an, überraschend schlechte Quoten waren die Folge.
Gerade einmal 3,53 Millionen Menschen entschieden sich am Sonntag zur besten Sendezeit für das Geschichtsdrama mit Anneke-Kim Sarnau und Hans-Werner Meyer in den Hauptrollen. Der Marktanteil belief sich somit auf entsprechend schwache 10,8 Prozent beim Gesamtpublikum. Viel wichtiger sind aber ohnehin die Werte in der Zielgruppe, doch auch diese lagen deutlich unter dem Senderschnitt und den Erwartungen. Mit knapp mehr als zwei Millionen 14- bis 49-Jährigen belief sich der Marktanteil auf ernüchternde 14,7 Prozent. Ein Niveau, das Sat.1 mit seinen US-Krimiserien zur selben Zeit locker überbieten konnte.
Die obligatorische Dokumentation zum Thema erzielte im Anschluss übrigens bessere Marktanteile als der Film selbst. Ab 22:20 Uhr verfolgten immerhin noch 1,60 Millionen Werberelevante die «Gefährliche Flucht in die Freiheit», was 16,8 Prozent Marktanteil entsprach. Insgesamt reichten 2,80 Millionen Zuschauer für 13,1 Prozent. Alles in allem ein bitterer Tag für RTL, aber auch für die Filmbranche des Landes. Zu deren Entsetzen war «Rach, der Restauranttester» zum Wochenausklang die erfolgreichste RTL-Sendung des Tages.