An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Supertalente.
Menschen mit einem IQ von gefühlt 1283 werden hierzulande frenetisch als Hochbegabte in den Himmel gelobt. Wer nicht ganz so viel auf die Intelligenz-Waage bringt, es aber immerhin schafft, mit den Ohren, respektive auch mit anderen Körperteilen wackeln zu können, hat immer noch eine Chance, zu Deutschlands neuem „Supertalent“ gewählt zu werden.
Klingt eigentlich gar nicht schlecht und dürfte für so manchen Ansporn genug für eine Bewerbung bei der neuen Castingshow von RTL gewesen sein. Noch dazu scheinen auch die Siegchancen bei einer einigermaßen tadellosen Leistung recht hoch zu stehen. Offenbar haben sich nämlich nicht ganz so viele Menschen beim Kölner Talentschuppen beworben, wie ursprünglich gehofft.
Mittlerweile ist die Anzahl der Ausgaben nämlich auf nur noch drei geschrumpft. Viele Leuchten scheinen damit nicht unter den Bewerbern gewesen zu sein – und das vermag angesichts des durch „Deutschland sucht den Superstar“ von RTL selbst auferlegten Niveau-Klassements durchaus was zu heißen.
Die wenigen Kandidaten, die gut genug für ein Weiterkommen waren und dem Publikum als zumutbar eingestuft wurden, haben allerdings auch nicht gerade das Traumlos ihres Lebens gezogen, müssen sie sich doch eine Beurteilung von Dieter Bohlen gefallen lassen. Dadurch steht der nächste Gewinner bereits so gut wie fest: Ein schwuler Sänger mit langen, dunklen Haaren und hoher Verona-Stimme, der noch dazu die alten Klamotten von Nena aufträgt.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.