Quotencheck

«Der Requardt»

von  |  Quelle: RTL II
Der Coaching-Talk ist mittlerweile mittags zu sehen. Mit größerem Erfolg als am Vorabend?

Es war ein großer Flop für den Münchener Privatsender RTL II. Michael Requardt sollte der neue Retter des Vorabends werden und an Erfolge anknüpfen, die bislang nur von «Big Brother» bekannt waren. Das klappte aber überhaupt nicht. Schon die erste Folge fiel beim Publikum durch. 360.000 Menschen sahen Mitte September 2007 zu und bescherten der Fernsehstation miese 2,8 Prozent Marktanteil. Auch am Tag darauf wurden die Werte nicht besser – im Gegenteil. Nur noch etwas mehr als 300.000 Menschen sahen die zweite Folge des Talks, was zu indiskutablen Quoten bei den 14- bis 49-Jährigen führte. Nur 2,2 Prozent Marktanteil wurden gemessen.


Vor allem die Werbekunden dürften zu diesem Zeitpunkt heftig rebelliert haben – sonderlich viele Menschen haben ihre Spots sicherlich nicht gesehen. Am Mittwoch der ersten Sendewoche ging es dann bergauf. 0,38 Millionen Menschen sahen Episode drei und bescherten RTL II den bisherigen Bestwert von 2,9 Prozent Marktanteil. Das geschah wohl aber nicht gänzlich aus eigener Kraft: Der Sender hatte das ebenfalls mies laufende Lead-In «So ist das Leben» gestrichen und durch eine Episode von «Hör’ mal, wer da hämmert!» ersetzt. Da aber auch dies nicht den gewünschten Erfolg brachte, entschloss man sich, die Ausgaben zukünftig auf dem Wiederholungssendeplatz um 11.30 Uhr erstauszustrahlen.

Am Tag dieser Entscheidung erreichte «Der Requardt» im Übrigen die bis dato höchste Reichweite. Durchschnittlich 400.000 Menschen sahen seine Sendung, was zu 3,2 Prozent Marktanteil führte. Im Mittelwert kam die Sendung in der ersten Woche aber nur auf beschämende 2,7 Prozent Marktanteil. Spannend wurde es dann in der kommenden Woche. Konnte sich die Show auf dem neuen Sendeplatz bewähren?




Die erste Erstausstrahlung um 11.30 Uhr war am Dienstag, 25. September 2007, zu sehen. Und siehe da: Satte fünf Prozent Marktanteil generierte der Coaching-Talk. Die Reichweite brach zwar klar ein (0,17 Millionen Zuschauer ab drei Jahren), aber die Marktanteile bewegten sich in Richtung Senderschnitt. Während die Reichweite auch am Mittwoch und Donnerstag konstant blieb, fielen die Quoten etwas ab. An beiden Tagen kam man lediglich auf 4,2 Prozent Marktanteil. Werte, mit denen man nicht gerechnet hätte. Um das Projekt am Mittag refinanzieren zu können, sollte es am besten über dem Senderschnitt liegen. Also bei etwa sechs Prozent.


Dies nahm sich die Sendung dann am Freitag zu herzen – an diesem Tag wurde die bislang höchste Quote gemessen. 5,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen verfolgten die Beratungssendung – insgesamt saßen am Freitag 0,19 Millionen Menschen vor dem Fernsehgerät und sahen Michael Requardt. Fazit nach Woche eins auf neuem Sendeplatz: Durchschnittlich 4,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe – die Sendung konnte ihre Werte demnach nahezu verdoppeln.

Und auch diese Woche begann viel versprechend: Am Montag sahen 5,5 Prozent der Werberelevanten zu. Der Absturz folgte am Dienstag: Hier wurden nur 4,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen ermittelt. Es bleibt also spannend, in welche Richtung sich «Der Requardt» entwickelt. Fest steht aber: Bislang konnte die Sendung die Grenze zwischen Erfolg und Misserfolg, also den Senderschnitt, nicht ein einziges Mal überqueren.

Alle bislang gezeigten Erstausstrahlungen kamen im Schnitt auf 0,25 Millionen Zuschauer und mäßige 2,2 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. Mit 3,9 Prozent Marktanteil liegt man auch bei den 14- bis 49-Jährigen noch deutlich im Soll. Je länger die Sendung allerdings mittags läuft, umso erfreulicher wird die Gesamtbilanz aussehen.

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