An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Börnicke & Kofler.
Können Sie sich noch an Georg Kofler erinnern? Diesem Mann haben wir Teleshopping, ProSieben und mit Sicherheit auch das eine oder andere Weltwunder zu verdanken. Ein paar gute Sprüche hatte er auch stets auf Lager – selbst als er in seiner Position als Premiere-Chef nur wenig Grund zur Freude hatte. Beispielsweise als die Rechte an der Bundesliga ebenso verschwanden wie das Geld der Premiere-Aktionäre.
Nun sucht sich Kofler neue Aufgaben und überbrückt die Zeit bis zum kompletten Neuanfang mit Besuchen bei Sandra Maischberger oder undercover bei Premiere, um Leo Kirch aus der Ferne beim Betreten des Sendergeländes zu beobachten. Natürlich will er auch wissen, was Michael Börnicke so treibt. Börnicke ist seit Koflers Rücktritt neuer Chef von Premiere und hat seither noch kein Weltwunder zustande gebracht.
Auch an den Sprüchen muss der Gute noch ein wenig üben. Ein erster, zaghafter Versuch war kurz vor dem Wochenende in einem Interview zu lesen. Die ARD-„Sportschau“ solle doch gefälligst auf das Zeigen von Bundesliga-Spielen verzichten. Alternativen hat Börnicke zwar nicht vorgeschlagen, doch Minigolf oder Hallenhalma – eventuell sogar Taschenbillard – kämen mit Sicherheit in Frage.
Georg Kofler wird sicherlich gelacht haben. Ein bisschen zumindest, ehe er sich wieder dem Aufbau eines neuen Imperiums widmete, mit dem Ziel, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Wie mächtig Koflers neues Standbein wirklich werden kann, steht noch in den Sternen. Man muss den Kirch im Dorf lassen, werden enge Vertraute zitiert. Und nun zurück zum Murmeln mit Gerd Delling.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.