Die Freude dürfte bei den «The Shield»- und «Las Vegas»-Fans im Juni 2007 groß gewesen sein, als verkündet wurde, dass kabel eins die US-Serien ins Programm nimmt. Vor drei Jahren bei ProSieben erbarmungslos gefloppt, musste sich «The Shield» um 23:15 Uhr - also mit wesentlich weniger Zuschauerdruck - auf dem kleineren Schwesternsender beweisen. Die Serie handelt von den unkonventionellen Vic Mackey (Michael Chiklis), der beispielsweise durch Bedrohungen oder Misshandlungen Informationen über Gangster oder Drogendealer erhält. Während in Amerika gerade die Ausstrahlung der siebten und letzten Staffel vorbereitet wird, werden die deutschen Zuschauer im Free-TV wohl nicht einmal die zweite Staffel zu Gesicht bekommen.
Denn schon an der ersten Folge, "Der Verräter", waren zu später Stunde lediglich 350.000 Menschen interessiert, was überaus magere 3,2 Prozent Marktanteil zur Folge hatte. In der Zielgruppe sah es mit 4,2 Prozent nicht minder miserabel aus. In der Folgewoche sah das Bild nicht anders aus: Die Werte fielen noch weiter ab, so wurden am 19. August 2007 2,9 Prozent Marktanteil eingefahren. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag die zweite Episode nun sogar über zwei Prozentpunkte unter dem Senderschnitt, der bei sowieso schon nicht großartigen 5,5 Prozent Marktanteil liegt.
Nach einem minimalen Aufschwung unterhielt die US-Serie bis zum 16. September 2007 durchschnittlich 0,28 Millionen Menschen bei den Zuschauern ab drei (2,5 Prozent Marktanteil) beziehungsweise 17.000 Zuschauer im Alter der werberelevanten Zielgruppe (3,1 Prozent Marktanteil). Die Sterne standen schon zu diesem Zeitpunkt alles andere als gut für die Cable-Channel FX-Serie.
Doch am 23. September 2007 wurde der Vogel endgültig abgeschossen: Am Morgen danach dürften die kabeleins-Verantwortlichen wirklich "tödlichen Hass" gespürt haben, denn diesmal waren 0,18 Millionen Menschen dabei. So kam es zu inakzeptablen 1,6 Prozent Marktanteil. Mit genau demselben Wert in der Zielgruppe konnte man keinen Blumentopf gewinnen. Doch auch der zur Herstellung dienende Tonklumpen dürfte den Programmverantwortlichen verwehrt geblieben sein.
Zwar erreichte man mit den zwei restlichen Folgen nie mehr so schlechte Reichweiten, dennoch konnte man sich auch mit diesen Marktanteilen (um die zwei Prozent) nicht rühmen. Nach der neunten Episode war das entschieden, auf das alle eigentlich nur gewartet haben: Die Serie wurde wieder einmal vorzeitig abgesetzt. Somit scheint eine erneute Ausstrahlung nahezu unmöglich, obwohl kabel eins mitteilte, dass die Serie auf einem anderen Sendeplatz wieder zum Einsatz kommen würde.
Durchschnittlich erreichte «The Shield» 0,27 Millionen Menschen und daraus resultierende 2,5 Prozent Marktanteil. 16.000 Zuschauer konnten bei den 14- bis 49-Jährigen errechnet werden (2,9 Prozent Marktanteil). Zumindest «Las Vegas» bleibt im Programm des kleinen Senders enthalten - jedoch erst nach einer kurzfristig eingeschobenen Doku-Soap, die um 22:15 Uhr auf Zuschauerjagd gehen soll. Auf die Quoten der neuen Sonntagsstruktur darf man also gespannt sein.